Andreas Spiegler

Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

Archive (Seite 12 von 67)

Alles zieht vorbei. Und hinterlässt seine Kratzer.

Ohne Musik kann ich nicht. Einzelne Lieder lassen mich direkt zu einem vergangenen Moment springen. Einzelne Zeilen bringen mich zum Grinsen. Machen mich nachdenklich. Traurig. Glücklich. Dabei wechseln die Künstler, wie auch die Lebensphasen. Aber ein paar Künstler bleiben. Oft sind es jene, die wie ich auf der Suche sind. Verschiedene Facetten an sich entdecken. Sich ausprobieren. Dazu zähle ich Menschen wie Maeckes. Tua. Und Fatoni.

Ich wusste lange nicht genau, wer ich bin oder was ich kann. Wollte mich in einer Schublade finden, aber passte nirgends rein. Weder war ich der coole Sportler, noch der Partyheld oder Frauenschwarm. Erst mit der Zeit – und mit ganz viel Musik in den stillen Momenten – findet man Gleichgesinnte. In einzelnen Zeilen. Hört selbst in sich hinein. Probiert sich aus. Ich habe Texte geschrieben. Stundenlange Gespräche auf viel zu kleinen Balkonen geführt. Menschen getroffen. Bin mit ihnen ein paar Schritte gegangen. Habe mich getrennt. Andere festgehalten.

Wollte nicht so sein wie die anderen – doch war und bin ich immer auf der Suche nach Orientierung. Und es gibt Phasen, da geht einem die Luft aus. Liege dann irgendwo und lasse alles an mir vorbeiziehen. Fatoni geht es vielleicht ähnlich. Vielleicht auch völlig anders. Aber sein neues Lied „Alles zieht vorbei“ löst sehr viel in mir aus. Genau wie viele seine Lieder. Zwischen Tatort und Kunst. Momentweise im Modus. Ganz ohne Vorurteile macht er Dies das. Hört nicht auf die Anderen – dafür auf seine Luxusprobleme. 💎

Wenn man Jahr für Jahr diese Gedanken in Form von Liedern, Büchern, Gesprächsfetzen auf sich einrieseln lässt, so wird man selbst zur Collage. Und schaut man genau hin, so findet man in jedem Menschen diese kleinen Bruchstücke. Man mag sie Narben nennen. Erfahrungen. Ecken und Kanten. Alle so wichtig, auch wenn man sie vielleicht erst mit der Zeit zu schätzen weiß. Sie überhaupt erst lesen kann.

Eine Marzipanfabrik. Private Blogs. Europawahl.

Es ist schon wieder passiert. Nachdem ich vor etwa 3,5 Jahren half, das Büro des IBM Studios Hamburg neu zu denken, sind wir nun auch mit brand eins umgezogen. Dies ist der Grund, weshalb es wieder ein bisschen stiller war. Aber nach einer Woche Urlaub auf der Insel, genug Schlaf und einem Murakami bin ich wieder da mit einem Blogbeitrag und einer Podcastfolge 🎉

Eine Marzipanfabrik

Nach 10 Jahren am Speersort wollten wir uns mit brand eins weiterentwickeln. Wir wollten einen Raum schaffen, wo wir Leser und Unternehmen begrüßen können. Einen Ort, an dem die unterschiedlichen Rollen noch besser zusammen arbeiten können. Diesen Ort haben wir in Bahrenfeld gefunden. Eine alte Marzipanfabrik ist das neue Zuhause von brand eins. Die Räume sind so geschaffen, dass man auf großen Marktplätzen miteinander im Austausch steht, aber dennoch jederzeit einen Ort zum konzentrierten Arbeiten findet. Eine große gemeinsame Küche und zwei Veranstaltungsräume erlauben uns, in Zukunft unsere Nachbarschaft einzuladen – egal ob Meetup oder Release-Party. Noch hängt nicht jede Lampe, aber ich freue mich über jeden Besucher, der uns besuchen mag.

Vor den Umbauarbeiten: „Einmal alles raus. Danke!“

Private Blogs

Seit über 15 Jahren schreibe ich Dinge in dieses Internet. Was mit NetObjects, Tripod und phpnuke begann, kann man gut und gerne als Leidenschaft bezeichnen. Ich lernte so das Programmieren. Begegnete unterschiedlichsten Menschen. Und erfuhr mit jedem Beitrag mehr über mich. Konnte Interessen teilen und Gedanken loswerden. Mit den sozialen Netzwerken wuchs im ersten Moment die Nähe. Noch mehr kleine Updates. Fotos und Kurznachrichten. Und irgendwie fühlte es sich anders an. Die langen und persönlichen Blogbeiträge wurden weniger. Followerzahlen wurden wichtiger. Ein Schema F wurde erkennbar. Influencer reiten den Algorithmus. „Unser Internet“ wurde von den lauten Stimmen übernommen. Ich war nie laut und mochte schon immer die Stillen. Die Nachdenklichen und ihre Geschichten. Und ich möchte dorthin zurück! Mehr Geschichten und Gedanken festhalten. Diese offen zugänglich machen. Über diesen Blog und meinen Podcast. Ich will schöne Dinge, aber auch Ängste teilen. Mich mehr über Inhalte vernetzen. Wieder einen Blogroll pflegen. Bewusst nur einer Auswahl von Menschen folgen. Erzählen. Und zuhören. Außerhalb von quadratischen Bildern und 280 Zeichen. Deshalb: Blogempfehlungen gerne an mich 🙋‍♂️

Europawahl

Mittlerweile hat es hoffentlich jeder mitbekommen – am Sonntag ist Europawahl. Da wird hingegangen. Aber was tun, wenn man sich noch nicht endgültig entschieden hat und zudem seit Wochen bei der Lage der Nation hinterher hängt? TikTok löschen und informieren. Denn wie Eva Schulz erwähnt: Bei der Europawahl ist die Hürde deutlich geringer. Nämlich bei einem Prozent. Also lohnt es sich die einzelnen Programme und Argumente der kleinen Parteien genauer anzuschauen. Hierfür eignen sich die Wahlprogramme und verschiedene Vergleichsseiten (Update: Am Wochenende wurde der Wahl-O-Mat vom Verfassungsgericht Köln verboten. Kleine Parteien würden benachteiligt werden). So helfen Yourvotematters oder Wahlswiper beim Verstehen der Grundsatzthemen und Vergleichen der Positionen. Außerdem höre ich Podcasts. Fast jeder Podcast diskutiert die Wahl und so kann man alleine durch Zuhören lernen. Im Kopf sortieren. Entscheiden. Auch große YouTuber analysieren die großen Parteien und bringen hoffentlich noch mehr Menschen dazu, ihre Stimme zu nutzen. Gegen Rechts. Gegen Abschottung. Für Europa.


Das war’s 🎉 Fühlt sich gut an. Sicher noch nicht so rund, aber darum geht es auch gar nicht. Ich wollte ein paar Gedanken teilen. In schriftlicher Form und persönlich über den Podcast. Lasst mich hören, was ihr davon haltet. Und meldet euch gerne, wenn euch die S1 zufällig nach Bahrenfeld bringt.

Musik auf den Ohren. Grinsen im Gesicht.

Mich erwischt man selten ohne Musik. Sie begleitet mich durch jeden Tag. Kopfhörer auf den Ohren und der Lautsprecher in der Dusche. Möchte ich mich an Dinge erinnern, dann scrolle ich durch meine Musiksammlung. Jede Phase hat ihre Lieder. Erkenne sie an ihren Interpreten. Jeder Beat löst andere Gefühle in mir aus. Gänsehaut. Sätze, die für immer im Hinterkopf schlummern werden. Mir Halt in jeder Situation schenken. Schon früher im Kinderzimmer, wenn man noch nicht wusste was mit einem passiert. Um einen herum verändert sich alles – und Musik half es zu verstehen. Zu ordnen. Sie lässt alles intensiver empfinden. Möchte ich strahlen, so macht sie das Grinsen breiter. Möchte ich weinen, so reichen bestimmte Textzeilen. Musik ist immer so, wie ich es brauche. Gibt mir das Gefühl nicht alleine zu sein.

Curse ist einer dieser Künstler, der mich seit Jahren begleitet. Er hat selbst so viele Phasen durchlebt. Und stets diese Momentaufnahmen in Lieder gepackt. Manchmal frage ich mich, ob das Künstlern bewusst ist. Wie ihre Sätze kleine Menschen wie mich beeinflussten. Mich dazu brachten mit Neugierde nach da draußen zu gehen. Mir Mut gaben, wenn ich am Boden lag. Mich aufbauten und zum Tanzen brachten. Alleine. Oder mit Herzmenschen. Dafür bin ich sehr dankbar.


An Weihnachten durchwühlte ich meine Musiksammlung. Bin auf eine Zeitreise gegangen. Habe Melodien gesammelt, die mich zum Grinsen brachten. Es teilweise noch heute tun. Und ständig kommen neue Lieder dazu. Verändern mich. Beat für Beat. Das ist meine Playlist.

Musik, die mich mein ganzes Leben begleitet. Mit einem Grinsen im Gesicht.

3 Dinge, die ich gerade über mich lerne

Eigentlich sollte hier eine neue Folge meines Podcasts-Experiments verfügbar sein. Eigentlich sollte ich darin auf drei Dinge hinweisen, die mich begeistert haben. Etwas mit mir angestellt haben. Aber hier findet ihr nur einen wirren Text mit Gedankenfetzen. Mit drei Dingen, die ich vor Augen geführt bekomme. Und die ich mir zu Herzen nehmen muss.

Ich habe nicht unendlich viel Kraft. Der Alltag hat wieder begonnen und so drehen sich die Rädchen wieder. Projekte aus dem Vorjahr werden fortgesetzt und stoßen neue Ideen an. Freunde sind zurück in Hamburg und ich möchte sie sehen. Mit ihnen Zeit verbringen. Möchte Hand in Hand mit Svenja durch Hamburg spazieren. Und auch selbst den Kopf frei bekommen. Vielleicht zum Sport. Vielleicht eine neue Serie. Ich muss aber wieder feststellen, dass nicht alles geht. Ich Menschen vergesse oder mich selbst hier und da vernachlässige. Ich hab nicht unendlich viel Kraft. Und deshalb brauche ich auch Zeiten, in denen ich nichts Neues beginne. Mir Raum zum Verschnaufen gebe.

Es kann nicht alles perfekt werden. Auch wenn man immer wieder gesagt bekommt, man kann alles schaffen. Alles lernen und durch viele Versuche zur Perfektion kommen, so trifft das nicht auf alles zu. Beziehungsweise man kann nicht in jedem Feld perfekt werden. Ich dachte, ich nehme diesen Podcast einfach nebenbei auf. Wie eine Sprachnachricht, die ich einem Freund sende. Aber dann verspreche ich mich und lösche die Aufzeichnung. Ich verliere mich in einem Gedanken und fange an meine Sätze vorzuformulieren. Möchte es richtig machen. Gut machen. Irgendwie auch perfekt. Aber das geht nicht.

Ich brauche einen Austausch. So schön der Gedanke einer Sprachnachricht in Form eines Podcasts ist, so sehr fehlt einem der Austausch. Wenn ich mit jemandem spreche, dann erfahre ich eine Reaktion. Ich sehe im Blick oder höre in der Stimme was meine Gedanken auslösen. Bei einem Podcast bin ich alleine. Rede mit meinem Handy und teile es dann mit der Welt. Es hören überraschend viele Menschen, aber am Ende bleibe ich damit alleine. Und während mir Schreiben beim Reflektieren hilft und es mir Spaß macht mit Worten und Sätzen zu spielen, so setzt mich eine Audioaufnahme unter Druck. Der fehlende Austausch führt dazu, dass der Druck nicht verschwindet.

Deshalb gibt es heute keine neue Folge. Vielleicht versteht ihr weshalb. Ich werde nun lesen. Spazieren und Elefanten schauen.

Habt ein schönes Wochenende. 🤗

Organised Love. Abschiednehmen. Essen als Religion.

Ein frohes neues Jahr und vielen Dank für das tolle Feedback zu Folge 0 meines Podcast-Experiments 🎉 Los geht’s: Jede Woche möchte ich euch auf drei Dinge hinweisen, die mich bewegten. Mich zum Grinsen brachten. Etwas mit mir anstellten.

In dieser Folge geht es um organisierte Liebe. Um Abschiednehmen. Und Essen, das immer mehr zur Religion wird. Lasst mich gerne wissen, wie euch die Folge gefallen hat.

Viel Spaß beim Hören von Folge 1:

Shownotes

  • Organised Love: Weshalb Kübra Gümüşay für organisierte Liebe einsteht, erfahrt ihr im TEDx-Talk. Oder im Rolemodels Podcast.
  • Abschiednehmen: Tua nimmt Abschied von seinem Vater. Ein bedrückendes Stück für alle, denen jemand fehlt.
  • Essen als Religion: Der FAZ-Artikel „Ernährung als Kriegsschauplatz“ beschreibt eindringlich, weshalb die Ernährung uns hilft eine Identität zu schaffen. Aber auch zu dogmatisieren.

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