Zurück aus Prag. Der letzte Kurztrip meiner Auszeit. Eine wunderschöne Stadt mit einzigartigen Gebäuden. Lief wieder nur staunend durch die Gassen – wenn ich nicht gerade am Essen war (Trdelník!). Freundliche Menschen und (im Gegensatz zu Barcelona) etwas günstiger. Neben Touristenmagneten wie der Karlsbrücke oder der Prager Burg kann man sehr viel Zeit mit ziellosen Spaziergängen oder Lesepausen im Park verbringen. Deshalb habe ich diesmal ein paar Artikel zusammengestellt, die mich in letzter Zeit beeindruckt haben:

Kuscheln ist etwas Schönes. Es schenkt Geborgenheit und Zufriedenheit. Doch was tun, wenn niemand zum Umarmen da ist? Die New York Times hat mit einer professionellen “Cuddlerin” gesprochen. Sie spricht über Preise und die mitschwingende Ausgelassenheit. Während ich auf der einen Seite sehr irritiert war, finde ich das Konzept dennoch schön. So gibt es ja auch Kuschelparties, bei denen Menschen einfach nur Hände halten. Sich in die Augen schauen. Und einfach nur irgendwie Distanz abbauen wollen.

Startup-Gründer Tariq Krim lebte im Internet. Er hat Jahre lang die Vorteile verteidigt und u.a. auch Plattformen entwickelt um viele Inhalte zusammengefasst konsumieren zu können (Netvibes). Doch mittlerweile sehnt er sich nach Entschleunigung. Auf ZEIT ONLINE beschreibt er seine Beobachtung, dass Eigentum verschwindet. Wir haben alles digital. Und nach wenigen Stunden ist die Aufmerksamkeit und Wertschätzung weiter gewandert. Systeme empfehlen Inhalte und täglich wird mehr Content generiert, als wir verdauen können.

“Es geht um Zufallsfunde und Ratschläge unter Freunden. Es geht um all die kleinen Dinge, die Technik in Zukunft unmöglich machen will.”

Ich hatte bereits öfters darüber geschrieben, dass ich auch den Überblick verliere. Und gleichzeitig bedauere, dass man nur noch Informationshappen zu sich nimmt. Ich lese weniger Blogs, kommentiere kaum und suche ebenfalls nach einer Möglichkeit, wieder mehr Spaß am Entdecken von Inhalten zu haben. Ideen?

Natürlich sprechen gerade alle über den Brexit. Und so wird es in den kommenden Wochen sicher ausführliche Betrachtungen geben – bis dahin möchte ich einen guten Artikel der FAZ teilen. Er fordert eine neue Rebellion. Junge Menschen sollen sich wehren. Politik gestalten. Denn schaut man sich die Statistiken an, so wollten die jungen Menschen in der EU bleiben. Sie haben keine Pensionspläne im Rücken und hatten auch nie den Aufschwung oder fetten Jahre erlebt.

“Sie sind die neue Generation „Nein Danke“, eine Generation, in der sich die Furcht um die Zukunft mit einer eigenartigen Sorge um die Reinheit der Heimat zu einem Cocktail aus Verzagen und Abgrenzen mischt.”

Stattdessen müssen sie jetzt mit einer Entscheidung leben, die (in meinen Augen) zur Sicherung der Vergangenheit dienen soll. Das ist aber nicht einfach so möglich, indem man sich abkapselt…