Wolfram Bölte | Unsplash

Über die Vorteile eines E-Bikes haben wir bereits geschrieben – sie machen verdammt viel Spaß, verkürzen Strecken und sind gespickt mit technischen Spielereien. Kein Wunder, dass man sie überall sieht und viele über einen Kauf nachdenken – in Europa fast jeder Vierte. In Deutschland zählt der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) über 3,2 Millionen Fahrräder und E-Bikes, die im ersten Halbjahr 2020 verkauft wurden. Mit durchschnittlich 2.500 Euro ist ein E-Bike aber nicht gerade günstig, weshalb Alternativen zu einem Kauf interessant werden: Bikesharing und Abo-Modelle.

Bikesharing

Anbieter wie Free Now & BOND bieten maximale Flexibilität, indem Kunden und Kundinnen einzelne E-Bikes kilometerweise ausleihen können – zu einem stolzen Preis von 49 Cent/km. Auch der Anbieter Lime möchte 500 E-Bikes in Hamburg aufstellen. Für kurze Strecken ist Bikesharing bestimmt interessant – aber für den täglichen Weg zur Arbeit oder für Fahrten außerhalb des Geschäftsgebiets eignet sich dieses Angebot eher weniger. Niemand möchte durch den halben Stadtteil gehen und ein E-Bike suchen. Und auch die Kosten wären auf Dauer zu hoch. Zum Testen des Fahrgefühls eignet sich Bikesharing auf jeden Fall.

Free Now bringt E-Bikes von BOND nach Hamburg (Quelle: BOND)

Abo-Modelle

Alternativ lassen sich E-Bikes mittlerweile auch ausleihen – die Bezahlung geschieht monatlich und das Abo kann nach einer Mindestlaufzeit (oft drei Monate) wieder gekündigt werden. Dies erlaubt eine gewisse Flexibilität, um im Winter auf laufende Kosten zu verzichten oder nach einer gewissen Zeit ein neues Fahrrad ausprobieren zu können.

Mittlerweile gibt es immer mehr Anbieter, die E-Bikes verleihen. Swapfiets ist der bekannteste Hersteller, der mit blauem Vorderreifen aus Hamburg nicht mehr wegzudenken ist, in Berlin bereits E-Roller testet und auch ein E-Bike im Angebot hat. Dieses kostet 73 Euro im Monat plus einmalig 15 Euro – ist in Hamburg aber momentan nicht mehr verfügbar. Und mit Dance steht ein Anbieter in den Startlöchern, der innerhalb von 24 Stunden ein E-Bike liefern möchte – vorerst nur in Berlin für 59 Euro im Monat.

Das E-Bike erobert die Straßen (Quelle: Swapfiets)

Möchte man lieber die Auswahl zwischen unterschiedlichen Marken haben, sollte man vergleichen. Je nach Anbieter unterscheiden sich die Laufzeiten, der Preis und die Lieferdauer. Außerdem liefern auch nicht alle Anbieter bundesweit oder sind in Hamburg vertreten. Deshalb hier ein kleiner Überblick:

ADAC e-Ride hat 11 Modelle im Angebot. Dabei handelt es sich um verschiedene City- und Mountainbike-Modelle, die ab 69 Euro pro Monat verfügbar sind und mindestens drei Monate gemietet werden müssen. Es handelt sich um Hersteller wie Electra, VanMoof oder Ghost. ADAC-Mitglieder erhalten einen Rabatt. Die einmalige Startgebühr liegt bei 98 Euro. Die Lieferzeit beträgt 7-10 Tage – das Rad muss dann bei einem der Partner abgeholt werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, das Rad jederzeit zu übernehmen.

eBike Abo hat eine große Auswahl mit 22 Modellen – vom City-Bike über Rennräder bis zu Mountainbikes. Dabei setzt man auf Markenanbieter wie Ghost, Centurion oder Haibike. Die Räder werden innerhalb von 7-10 Werktagen geliefert – die Startgebühr beträgt 99 Euro, sofern man kein Jahresabo abschließt. Das günstige Rad kostet 79 Euro pro Monat. Auch hier gibt es die Möglichkeit das E-Bike am Ende zu übernehmen.

Grover verleiht neben Smartphones auch drei E-Bike-Modelle, die alle eher für den Alltag geeignet sind. Ein Klapprad gibt es bereits für 50 Euro im Monat, die Mindestlaufzeit liegt ebenfalls bei drei Monaten. Geliefert wird innerhalb von 3-7 Werktagen – ganz ohne Servicegebühr.

OTTO Now bietet ebenfalls unterschiedlichste Technik an, darunter auch 30 E-Bike-Modelle. Vom City-Rad über Lastenrad und Mountainbike – meist von Fischer, aber auch von Prophete oder REX. Momentan sind nur 15 Modelle verfügbar, die innerhalb von einer Woche geliefert werden. Es gibt keine Servicegebühr und die Mindestlaufzeit liegt bei drei Monaten. Entscheidet man sich für eine Laufzeit von zwei Jahren, kostet das günstigste Rad etwa 60 Euro monatlich.

Rid.e bietet 14 Modelle an, u.a. City-Räder, Mountainbikes oder auch Lastenräder. Die Lieferung erfolgt bundesweit und kostenlos. Es gibt auch keine Startgebühr. Die monatlichen Kosten beginnen bei 69 Euro und die Mindestlaufzeit beträgt gerade einmal vier Wochen.

Zwischenfazit

Der Einstieg in die Welt der E-Bikes wird somit immer einfacher. Bikesharing erlaubt kurze Strecken oder Tagesausflüge. Abo-Modelle ermöglichen unterschiedliche Modelle zu testen und so das richtige E-Bike zu finden.

Wir haben vom Anbieter eBike Abo die Möglichkeit erhalten, für drei Monate ein Fahrrad auszuleihen. Beim Stöbern überzeugt die große Auswahl und da ich bereits länger neugierig auf Rennräder schiele, habe ich mir ein Centurion Overdrive Road Z4000 bestellt. Meine Erfahrungen teile ich, sobald das Fahrrad angekommen ist. Also in etwa einer Woche.


Dieser Artikel erschien auf lautlos.hamburg