Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

Kategorie: Uncategorized (Seite 7 von 33)

Einfach mal positiv sein

Sich auf die schönen Dinge im Leben konzentrieren. Die Arbeit bleibt Arbeit, während man sich fair gehandelten Kaffee kocht und auf dem Balkon den zwanzigsten Lebensratgeber liest. Meterlange ToDo-Listen mit guten Vorsätzen. Aber alles ganz easy. Mehr frische Lust. Mehr Sport. Mehr Meer. Weniger Leistungsdruck und noch weniger Klamotten im Schrank. Minimal. Slow Life. Nur keinen Stress – und falls dieser doch zu groß wird, gibt es Forrest Yoga oder Kloster auf Zeit.

Zwischen den naturgrauen Design-Seiten von Flow und Slow wird der Müßiggang vorzeigbar und gesellschaftsfähig. Dazu kommt ein Inhalt, der die menschliche Bedürfnispyramide treppauf, treppab mit Notwendigkeiten speist. Wir lernen, dass Scheitern okay ist. Dass ziemlich viele kluge Köpfe vielseitig zitierbare Kommentare zur Entschleunigung gegeben haben, und dass diese in Schreibmaschinenschrift gut zur Geltung kommen. 

Momentan übernehmen Mindstyle-Magazine die Buchstabenmärkte an Bahn- und Flughäfen. Schicke Typographie, motivierende Beispiele aus dem echten Leben und eine Liste an ergänzenden Büchern, Veranstaltungen, Filmen, Kursen, Aktivitäten. Mit jeder Ausgabe bekommt man das Gefühl, dass es doch nicht so schwer sein kann. Beginnt zu grübeln, macht sich Vorwürfe für seine eigene Unfähigkeit und schreibt dann die fünfte Version einer Liste an Vorsätzen. Diesmal schaffe ich es. Diesmal mache ich alles anders. Nur um zwei Monate später die neue Ausgabe in den Händen zu halten. Mit neuen Ratschlägen, die doch alle das Gleiche sagen. 

Schlussendlich folgt man wieder der Meinung anderer Menschen. Personal Trainer kriechen aus allen Ecken. Teilen ihre Erfahrungen und wir hoffen es ihnen gleich machen zu können. Imitieren sie. Setzen uns unter Druck, sobald wir nach 4 Tagen keine Resultate sehen. Aber das ist ja in Ordnung. Scheitern ist in Ordnung. Fehler sind in Ordnung. Solange du auch die nächste Ausgabe kaufst. Los! Mach! Sonst wird sich nie etwas ändern!

Aufstehen

Den Kapuzenpullover bis zum Kinn hochziehen. Musik viel zu laut und ohne Orientierung durch die Straßen stolpern. Suchender Blick an Häuservorsprüngen. Kleine Momente. Große Gefühle. Diese Stadt bringt mich erneut ins Taumeln. Deswegen setze ich mich mit Stift und Papier in den Park. Schreibe alles auf. Jeden noch so kleinen Gedanken, der es nicht rechtzeitig zu Verschwinden geschafft.

Tief durchatmen. Aufstehen. Weitergehen. Wie als Kind – nur ohne Pusten auf Wunden.

Hallo 2014.

Der Kamin knistert während draußen Regen das Gras zu Boden drückt. Unter Decken eingekuschelt sitzt man am Fenster. Blickt ins dunkle Schwarz. Neuartige Melodien in diesem kleinen Haus. Irgendwo in Dänemark. Bekannte Stimmen halten das Geschehene der letzten Stunden fest. Ich halte an meinem Becher fest und lasse das vergangene Jahr ziehen.

Ich wünsche euch einen schönen Start in das neue Jahr. Auf das es euch Momente bringt, die ihr euch wünscht. Aber auch Dinge geschehen lässt, die ihr so nicht geplant hattet.

Projekt Kano

Seit Monaten verfolge ich die Entwicklungen des Raspberry Pi, einem kleinen Rechner aus England mit dem Ziel, das Interesse am Programmieren und Basteln mit einem geringen Anschaffungspreis zu wecken. Es handelt sich hierbei um eine kleine Platine mit allen notwendigen Anschlüssen für externe Hardware. Als Mediencenter oder kleiner Heimserver erfreut er sich großer Beliebtheit. Persönlich war ich immer etwas skeptisch das Gerät zu kaufen, denn schließlich liegt genug Elektronik in meiner Wohnung. Doch seit einer Woche kann man bei Kickstarter das Projekt Kano unterstützen. Und das tat ich.

Projekt Kano richtet sich vorwiegend an Kinder und junge Erwachsene. Es soll den Bau eines Computers und die Umsetzung von Ideen so einfach wie das Spielen mit Lego machen. Die mitgelieferte Anleitung hilft beim Zusammenführen von Platine, Gehäuse, Lautsprecher, Betriebssystem auf SD-Karte und Tastatur-Trackpad-Kombination. Kabel für einen direkten Anschluss an einen Monitor sind vorhanden. Das Betriebssystem (Kano OS) soll dann dem Nutzer spielend die Funktionsweise eines Rechners und erste Schritte in die Programmierung ermöglichen. Hierfür löst man Missionen wie die Umsetzung von Snake oder das Bauen von Melodien aus logischen Operationen. Gleichzeitig hat man natürlich einen kabellosen Server auf Basis des Raspberry Pi, welcher auch andere Betriebssysteme booten könnte.

Warum ich das Projekt unterstütze? Weil ich die simple und zugängliche Idee klasse finde. Kinder sollten so früh wie möglich mit der Logik eines Computers vertraut gemacht werden und nicht nur Konsumenten von von fertigen Inhalten werden. Natürlich hab ich einen leistungsstarken Rechner und Programmieren kann ich auch ein bisschen, aber vielleicht komme ich mal in die Situation es jemand Jüngerem erklären zu wollen. Oder ich möchte einfach nur ohne Ablenkung einen kleinen Server bauen und mal wieder das Bastelgefühl aus der Kindheit wiederbeleben =) Bis Mitte Dezember könnt ihr spenden und erhaltet für $119 das komplette Set nach Hause geschickt – jedoch leider erst Mitte 2014.

Warum bietet Amazon kein Bezahlsystem für den Journalismus an?

Journalismus im Onlinezeitalter bezahlen. Eine Frage, die gefühlt seit Jahren diskutiert wird. Wie soll es gelingen, hochwertige Reportagen und Inhalte einfach zugänglich zu machen – den Autor sowie Distributor aber angemessen zu entlohnen. Folge 203 des Podcasts CRE beschäftigt sich unter anderem mit dieser Frage. 

Ich selbst stelle mir gerade die Frage, weshalb Amazon kein System anbietet. So hat das Unternehmen einerseits eine Größe/Relevanz, die es ihm erlauben würde zahlreiche Verlage und Online-Magazine an einen Tisch zu bringen. Sie haben mit ihrem Portal eine Plattform, die heute schon erste Anlaufstelle für Einkäufe ist. Egal ob Bücher, Musik oder Kühlschränke. Ich nehme an fast jeder hat einen Account. Verknüpft mit einer Bezahlmethode. Und zudem bieten sie den Kindle an – ein Lesegerät und gleichzeitig einen einfachen Zugang zum Amazon Ökosystem…

Amazon könnte also kostenlos ein Paywall-Framework für Unternehmen und Privatpersonen bereitstellen, das eine Bezahlung mit einem Klick erlaubt. Ein Flatrate-System wäre ebenfalls denkbar (für Amazon-Prime-Nutzer, etc.). Der Nutzer braucht kein weiteres Benutzerkonto anlegen. Der Autor erhält einen festen Anteil des von ihm veranschlagten Betrages. Nach dem Kauf ist zudem der Artikel direkt auf meinem Kindle verfügbar, welches ebenfalls als Archiv dienen kann und jederzeit mit passenden Magazinen oder Büchern verknüpft werden kann. Amazons Lesegerät würde so einen großen Mehrwert erhalten und auf gewisse Weise Medienbrüche verhindern.

Und warum bietet ihr dann nicht gleich eine Methode an, dass mir kostenlos ein gekauftes Print-Magazin digital auf dem Kindle zur Verfügung stellt? Wenn es mir gefällt, kann ich es direkt über Amazon abonnieren. Warum nicht, Amazon?