Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

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Gedanken zu OnLive

OnLive ist ein Internetservice, der es dem Anwender ermöglicht, Spiele zu streamen. Hierfür benötigt er nur einen Breitbandanschluss und ein Abspielgerät. Dies kann ein handelsüblicher PC, ein Mac oder ein TV mit OnLive-Box sein. Das eigentliche Spiel läuft auf leistungsstarken Serverfarmen und wird in Fast-Echtzeit an den User geschickt.

Ich habe mir eine Präsentation angeschaut, die an der Columbia University gehalten wurde. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich gerne loswerden würde:

Wird man diesen Service nutzen, wenn man auch gerne unterwegs oder mit Freunden spielt? Für Einzelspieler, die daheim vor einem Gerät sitzen, klingt dieser Service sehr interessant. Doch was geschieht, wenn man auch in der Bahnspielen möchte, wo die Internetverbindung bzw. die Reaktionszeit zu langsam sein wird. In der Präsentation ist die Rede von 80ms Verzögerung. Dies ist nur möglich, wenn man sich um Umkreis von 1000 Meilen von einem Rechenzentrum befindet und zudem mehrere Internetprovider einen Vertrag mit OnLive geschlossen haben. Nur so kann ein flüssiges Spieleerlebnis garantiert werden. Darüber hinaus wird nicht ersichtlich, wie man im Netzwerk spielen kann. Früher hat man seinen Rechner auf eine LAN-Party genommen und konnte dann mit anderen spielen. Wie sieht das aus, wenn das Spiel in der Cloud läuft? Können sich beliebig viele einwählen?

Wie werden die Tarife aussehen? Es könnte sein, dass man einen monatlichen Vetrag zahlen muss und dann Zugriff auf alle Spiele hat. Doch wie werden dann die Einnahmen verteilt. Wird es vielleicht doch auf ein System herauslaufen, bei dem man im Spiel für Levels oder Ausrüstungsgegenstände bezahlen muss? Oder vielleicht sogar monatliche Gebühren für jedes einzelne Spiel entrichten muss? Ich denke, das Potenzial eines Online-Spiele-Services ist sehr hoch. Das kann bedeuten, dass der Betreiber aber auch die größte Summe einnehmen möchte, die der Anwender bereit ist zu zahlen.

Wie sieht es außerhalb der USA aus? Alle derzeitigen Pläne beziehen sich auf eine Realisierung in Amerika. Doch wie sieht es zum Beispiel in Europa aus. Sind die Kosten doch enorm, die für Rechenzentrum und Bandbreite bezahlt werden müssen. Desweiteren glaube ich, dass das Spielen zwischen den Kontinenten auf Grund der Verzögerung nicht gelingt.

Das alles sind Fragen, die mir noch im Kopf umherfliegen. Ansonsten finde ich das Konzept genial. Ich könnte auf meinem Mac aktuelle Spiele zocken und müsste nicht aufrüsten oder Geld für Spiele zahlen, die mir gar keinen Spaß machen. Die Vernetzung mit anderen Spielern ist einmalig und auch die Möglichkeiten für Publisher (Betas, Demos, etc.) sind groß. Fragt sich nur, wann dieser Service auch nach Deutschland kommt. Und wie er sich positioniert. Spielekonsolen wie die Wii oder das iPhone werden weiterhin eine Rolle spielen. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass Gelegenheitsspieler keine Konsole mehr kaufen, sondern die Spiele on demand verwenden wollen. Auch Independent Studios könnten sich den teuren Vertieb sparen und ihre Spiele auf solch einer Plattform anbieten. Ich bin gespannt 🙂

Eine etwas „uncoole“ Idee…

Seit ein paar Wochen beschäftigt mich eine – zugegebener Maßen komische – Idee. Wir alle haben volle E-Mailfächer, bekommen non-stop Twitter-Nachrichten und stöbern durch Social Networks. Wir versenden digitale Visitenkarten oder stellen uns per Poken vor. Aber der eigene Briefkasten wird nur noch mit Werbung gefüllt. Wie schön wäre es doch, wenn man mal wieder eine Postkarte in den Händen halten würde? Ich hab mich immer enorm gefreut, wenn Freunde oder Verwandte aus dem Urlaub schrieben. Heute geschieht das alles digital.

Meine Idee ist also, dass man sich auf einer Website dafür “bereit erklärt”, Postkarten zu bekommen. Auf diesen Karten könnte man unverbindlich einen kleinen Gruß hinterlassen oder aber auch einen Link zum Facebook/Twitter/etc.-Profil notieren. Dann noch ein paar Sätze zur eigenen Person und ab damit. Die Karte würde man dann an jemand anderen, unbekannten schicken. Das macht das Ganze auch ein bisschen spannend. Denn man weiß nie, wann und von wem eine Karte ankommt.

Ein verrückter Vorschlag, aber warum nicht?! Das Internet ist ja auch da, um neue Wege einzuschlagen. Warum nicht mal einen Schritt in der Kommunikations-Evolution zurücktreten, dafür aber eine neue Möglichkeit finden, um Menschen kennenzulernen. Das Ganze könnte man in alle Richtungen weiterspinnen. Tags, etc. Vielleicht hast du ja eine Idee. Wenn ja, schreib einen Kommentar, kontaktiere mich über meine Homepage/Twitter/und so weiter. Und sofort 🙂

Bild von robayre