Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

Schlagwort: text (Seite 2 von 3)

Stuttgarter Appell an alle Befürworter und Gegner des Projekts „Stuttgart 21″

Parkschützer und S21-Befürworter gehen immer härter gegen das Projekt Stuttgart 21, aber auch gegenüber Andersdenkenden vor. So kann das nicht weitergehen, weshalb der Stuttgarter Appell ins Leben gerufen wurde. Auch ich bin für einen Volksentscheid. Und wenn dieser durch ist, kann sich keiner mehr beschweren, denn dann hat die Demokratie gewonnen. Alles andere sorgt nur für immer größeren Hass auf beiden Seiten.

Offener Brief an alle Befürworter und Gegner des Projekts „Stuttgart 21“ und die demokratischen Parteien in Baden-Württemberg

Der Streit um das Neubauprojekt „Stuttgart 21“ und die scheinbar unausweichlich eskalierende Konfrontation zwischen Gegnern und Befürwortern des Milliardenprojektes haben in jüngster Zeit bedenkliche Dimensionen angenommen.

Der Konflikt tangiert die Stadt, die Region und das Land. Weit entfernt von jedem demokratischen Konsens besteht die große Gefahr, dass diese Konfrontation auf Jahrzehnte hinaus die traditionell von Gemeinschaftssinn geprägte politische Kultur der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg nachhaltig schädigt. Geht die Eskalation auf diese Weise weiter, wird es nur Verlierer geben.

Sicher bedeutet das Projekt „Stuttgart 21“ im Falle der Realisierung keineswegs den Untergang des Abendlands. Doch die politische Legitimierung des Projekts, die auf politischen Mehrheitsentscheidungen der Vergangenheit beruht, ist durch die zwischenzeitlich veränderten Begleitumstände mehr als fragwürdig geworden.

Darauf zu beharren und schlicht eine Unumkehrbarkeit des Projekts aufgrund von Kosten zu proklamieren und unumkehrbare Fakten mit der Abrissbirne zu schaffen, zeugen in dieser Situation von wenig politischer Vernunft.

Es geht in dieser Konfrontation schon längst nicht mehr nur um das Für und Wider des Bahnhofprojekts. Es stehen demokratische Traditionen auf dem Spiel, der gegenseitige Respekt und das Vertrauen in ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtete demokratische Institutionen.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner des Stuttgarter Appells fordern daher die demokratischen Parteien im Stuttgarter Gemeinderat und im Landtag von Baden-Württemberg auf, sich zu besinnen und alles zu unternehmen, um einen demokratischen Konsens in dieser Konfrontation zu finden.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Appells, darunter erklärte Befürworter und Gegner des Projekts „Stuttgart 21“, halten ein sofortiges Moratorium für alle Baumaßnahmen und einen unverzüglich vorzubereitenden und abzuhaltenden Volksentscheid für das einzige Mittel, die eskalierende Konfrontation zu beenden.

Sowohl Gegner wie Befürworter glauben die Mehrheit hinter sich. Nur ein Volksentscheid bringt die Wahrheit an den Tag, die jeder akzeptieren wird. In guter demokratischer Tradition

Alles wollen. Alles verpassen.

Ich sitze an meinem Schreibtisch. Vor mir liegen Magazine, Zeitschriften und Prospekte. Der Bildschirm meines Laptops blinkt hektisch und signalisiert mir, dass jemand mit mir reden möchte. Im Hintergrund hämmern die Beats durch meine Wohnung. Und zu meinen Füßen liegen Berge an Begleitmaterial der Uni. Es ist kurz nach Mitternacht und eigentlich sollte ich auch mal schlafen gehen. Doch es gibt noch so viel zu tun. Die Aufgabenliste stürmt meine Pinnwand und selbst wenn all diese kleinen Punkte vom Schwarz des Eddings vernichtet wurden, kann ich noch so viel tun. 

Wir leben in einer Gesellschaft, die uns überschwemmt. Konzerte, Clubs, Demonstrationen, TV-Events oder Kinofilme. Wir können uns mit Romanen in andere Zeiten versetzen und kostenlos durch die ganze Welt telefonieren. Im Internet gibt es mehr Buchstaben als Augen und meine Musiksammlung könnte mich jetzt schon bis zum letzten Tag begleiten. Und trotzdem sitze ich nun da und weiß nicht, was ich als nächstes tun soll. Ich fühle mich kraftlos und würde am liebsten auf Pause drücken, damit ich genug Zeit für alles hab. Doch das geht nicht. Also muss ich eine Entscheidung treffen, die sowieso die Falsche sein wird. 

Wir vergessen zu leben. Wir glauben zwar, wir tun es, indem wir uns immer mehr Hobbys zulegen und jeden Tag andere Abenteuer erleben. Doch in Wahrheit erledigen wir nur. Ich schaue mich um und sehe, was andere schaffen. Wie kreativ sie sind. Wie erfolgreich. Oder wie beliebt. Und ich möchte im Rennen bleiben. Möchte mich mit ihnen messen können. Vielleicht ist das ein Fehler, aber manchmal fehlt mir die Kraft, mal nichts zu tun. Als kleiner Andi bin ich durch die Wiese hinter unserem Haus gerannt und wollte Schmetterlinge fangen. Doch heute wäre das reinste Zeitverschwendung. Ich muss für meine Klausuren pauken. Will Zeit mit meinen Freunde verbringen. Stets über alles und jeden informiert sein. Aber komme dabei nicht mehr zum Genießen. 

Ich habe Angst, etwas wichtiges zu verpassen. Aber das wichtigste – mein Leben – verpasse ich irgendwie. Ich lebe manchmal das Leben der anderen. Schaue mich um und passe mich an. Anstatt einfach das Leben zu lieben. Es so zu nehmen, wie es auf mich zukommt. Jeden Schritt spüren und fühlen. In den Himmel starren und fliegen. In Gedanken. Wenn du diesen Text liest, dann frag dich, wann du das letzte Mal gelächelt hast. Nicht weil du etwas geschenkt bekommen hast. Oder eine Aufgabe vollendet wurde. Sondern weil du glücklich bist, zu leben… Ich liebe das Leben, aber lebe diese Liebe zu selten.

Let’s raise kids to be entrepreneurs

Ich verfolge mit großem Interesse die Vorträge und Gespräche der TED Konferenzen. Die drei Buchstaben stehen für Technology/Entertainment/Design und formen gleichzeitig eine Non-Profit Gesellschaft. Diese hat es sich zum Ziel gemacht, einzigartige sowie innovative Ideen zu verbreiten. Und über genau jener Seite habe ich einen Vortrag von Cameron Harold gefunden: Let’s raise kids to be entrepreneurs.

Er beschreibt in knapp 20 Minuten, wie Kinder von unserer Gesellschaft zu Anwälten und Doktoren erzogen werden. Ihnen werden Wege vorgeschrieben und Verbote auferlegt. Doch dabei übersieht man die Chance, dass junge Menschen auch Unternehmer (Entrepreneurs) werden können. Seiner Meinung nach haben vor allem Kinder noch bestimmte Eigenschaften, die man für die Selbstständigkeit in der Marktwirtschaft benötigt: Ideenreichtum und Mut

Jedoch ist es heute schwer, diese Fähigkeiten in der Schule und an der Universität zu vertiefen. Diese Diskussion wurde nicht zuletzt durch den Bachelor angefeuert. Und auch mit einem Haupt- oder Realschul-Abschluss wagen sich junge Erwachsene nicht an die Herausforderung, selbst ein Unternehmen zu leiten. Auch ich studiere an einer Universität und bin parallel in einem großen Unternehmen angestellt. Hier lerne ich viele verschiedene Formen der Projektleitung oder Betriebswirtschaftslehre. Doch oft beschränkt sich die Bildung auf das Auswendiglernen von bestehendem Wissen. Breitgefächerte Vorlesungs-Wahlmöglichkeiten oder selbstständige Projekte sucht man vergeblich. Auch die Möglichkeit in Planspielen Erfahrungen zu sammeln, wird durch den engen Zeitrahmen und strenge Regeln erschwert. 

Meiner Meinung nach sollten Ausbildungsberufe, aber auch Gymnasien, Realschulen und Hauptschulen die Jugendlichen frühzeitig dabei unterstützen, ihre Interessen zu erkennen und in möglichen Arbeitsgemeinschaften oder Projekten einfließen  lassen zu können. Sie sollten dabei an die Hand genommen werden, aber auch frühzeitig eigene Entscheidungen treffen. Denn daraus lernen sie auch. Cameron Harold gab zudem ein gutes Beispiel, dass sich schon in den frühen Kindheitsjahren realisieren lässt: An 6 Tagen in der Woche erzählt man eine Gute-Nacht-Geschichte und am siebten Tag gibt man den Kindern ein paar Begriffe, aus denen sie ihre eigene Erzählung formen können. Finde ich klasse!

Alles in allem ein sehr sehenswerter Vortrag von einem Mann, der von vielen Menschen auf Grund seiner miserablen schulischen Leistungen nicht beachtet wurde, aber trotzdem seinen Weg ging und erfolgreicher sowie glücklicher Unternehmer wurde. Sehenswert!

Cornflakes und Nudeln aus der Mikrowelle

Es ist mal wieder Zeit für zwei Test-Projekte von TRND. Aber diesmal geht es nicht um saubere Wäsche oder Pizza. Ich hatte die Möglichkeit, zwei Dinge zu probieren, die schnell und einfach in ihrer Zubereitung sind. Also perfekt für einen Studenten, der sowieso keine Zeit hat und dessen Küche nicht groß genug ist, um ein Drei-Gänge-Menü zu zaubern. Somit passte es perfekt, dass ich Müsli kosten durfte. Und zwar sehr gesundes Müsli: Nestlé FITNESS. Dabei handelt es sich um leckere Flakes mit Vollkorngetreide. Ich konnte alle vier Geschmacksrichtungen versuchen: Schokolade, Joghurt, Früchte und Classic. Und ich war sehr zufrieden. Knusprig, lecker und sowohl mit Milch als auch mit Joghurt genießbar. Meine Lieblingssorte war überraschenderweise Joghurt. Ich glaube jedoch nicht, dass alleine durch den Aufdruck FITNESS meine Ausdauer oder mein körperlicher Zustand in den letzten Wochen besser wurde. Dennoch kann ich jedem Cornflakes-Fan empfehlen, beim nächsten Einkauf zu entscheiden, ob man Nestlé eine Chance geben möchte (UVP: 2,99 Euro). Darüber hinaus habe ich noch ein paar Probepäckchen bei mir liegen. Einfach melden…

Sobald gegen Mittag der Hunger wiederkam, konnte ich mich auf Pasta mit Tomatensauce freuen: Mirácoli Avanti. Nudeln und Sauce werden dabei gleichzeitig in separaten Aromapacks in der Mikrowelle für 2 Minuten erhitzt. Um ehrlich zu sein, war ich sehr skeptisch. Und ich sollte Recht behalten. Es gibt drei verschiedene Geschmacksrichtungen, wobei ich Tomate Kräuter erhielt. Die Nudeln sind immer die gleichen – Maccaroni. Diese schmeckten relativ gut, auch wenn sie noch aneinander klebten. Die Sauce überzeugte mich allerdings nicht. Recht fade und langweilig musste man sie mit Gewürzen und Parmesan aufpeppen. Doch dann hatte man einen guten Snack auf dem Teller. Für ein ganzes Mittagessen reicht die Portion nicht aus. Bei 2,69 Euro könnte man das eigentlich erwarten. So bleibe ich bei Nudeln aus dem Topf und Sauce aus dem Glas…

Und zum Schluss noch ein Tipp: Wenn du selbst mal Produkte testen möchtest, dann registriere dich kostenlos auf TRND. Viel Spaß!

Eine Woche Zeitung. Eine Woche Welt Kompakt.

Seit längerem spielte ich mit dem Gedanken, mir eine Zeitung zu abonnieren. Trotz rückläufiger Beliebtheit. Aber ich habe manchmal das Gefühl, dass es zu viele Informationen im Netz gibt. Ich suche eine kompakte Zusammenfassung des vergangenen Tages. Die Tagesschau behandelt mir zu wenige Themen in einer doch relativ langen Sendedauer. Und Onlinemagazine wie Spiegel Online oder Zeit.de bieten einem zwar sehr viele kostenlose Texte, aber es braucht doch relativ lange, die interessanten Themen herauszupicken und komplett zu lesen. Und zu guter letzt möchte ich die Zeitung nicht für tot erklären. 

Irgendwann wurde dann die Welt Kompakt komplett überarbeitet und in großen Städten verkauft. Auch in Stuttgart. Jedoch wollte ich nicht jeden morgen in eine Kiosk gehen. Deswegen verzichtete ich nach intensivem Probelesen von der Stuttgarter Zeitung und der FAZ auf eine gedruckte Zeitung. Seit kurzem kann man aber auch in Stuttgart die junge Tageszeitung des Axel Springer Verlags abonnieren. Ein 2-Wochen-Test soll mir bei meiner Entscheidung helfen. 

Und leider hat auch diese Zeitung mich nicht überzeugt. Die Idee ist klasse. Und Menschen, die viel unterwegs sind und sich morgens – ohne Smartphone und Laptop – informieren möchten, finden in der Welt Kompakt eine gute Tages-Zusammenfassung. Doch ich, als doch recht Internetaffiner Mensch, kennt leider schon 90% der Nachrichten. Oder hat jedenfalls die Schlagzeile bei der Reise durch das Netz entdeckt. Und durch die kompakte Schreibweise erfährt man auch nicht mehr, wie man vor dem Lesen der Zeitung wusste. Und für Sport, Sudokus und Klatsch aus Hollywood kann ich mich einfach nicht begeistern. 

Somit bleibe ich bei meinem alten Informations-Vorgehen. Aktuelle Nachrichten finde ich auf Google News. Hintergründe und Berichte finde ich auf den großen Onlineauftritten bekannter Wochenmagazine (Spiegel, Zeit, Welt). IT-Nachrichten gibt es auf heise.de und techmeme.com. Und alles Interessante aus der Blogosphäre gibt es unter rivva.de und über RSS-Feeds meiner Lieblings-Blogs (siehe rechte Spalte: “Er liest…”). Das reicht mir, um sehr gut informiert zu sein. Darüber hinaus lese ich noch Magazine wie NEON, brandeins und enorm. Mehr muss wirklich nicht sein.

Ich habe selbst einmal eine Schülerzeitung veröffentlicht. So richtig auf Papier. Zum knicken und bemalen. Aber leider brauche ich keine Zeitung. Es gibt viele Menschen, die weiterhin Nachrichten aus diesen großen, unhandlichen Formaten ziehen. Aber ich gehöre nicht dazu. Trotz allem muss sich die Branche überlegen, wie sie in Zukunft die Generation der Digital Natives an sich binden kann. Und dazu müssen sie wohl oder übel zu ihren Ursprüngen zurückkehren: Investigativem Journalismus. Und dieser muss verknüpft werden mit den Vorteilen des Netzes (Meinungsaustausch, Verlinkungen, interaktiver Content). Denn “Nachrichten” und “komprimierte Schlagzeilen” findet man an jeder Ecke. Kostenlos.