Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

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Erwachsenwerden

Vielleicht spielen wir nur Erwachsene, und da wir alle keine Ahnung haben, wie man das macht, folgen wir doch irgendwie den Klischees.

Sue schreibt über Partys. Rumstehen. Jeder erzählt von seinem Beruf. Die Abiprüfung ist vergessen, die Dozenten wurden oft genug diskutiert. Heute sind es hippe Agenturen, bunte Air Max 1 an unseren Füßen und Kaffee aus nachhaltigem Anbau.

Eine große Party und jeder will auf der Gästeliste stehen. Will dazugehören. Das nervt mich gewaltig. Anstatt mehr von uns zu erzählen, berichten wir von anderen. Großen Musikern. Wichtigen Büchern. Tollen Geschäftsideen. Nicht, dass diese Dinge uninteressant wären. Aber doch habe ich sie alle bereits gehört. Immer die selben Geschichten. Wochenende für Wochenende. Unsere Interessen machen uns aus. Doch warum interessiert sich niemand für das dahinter? Die Ängste, Sorgen, Wünsche und Niederlagen…

Wo die wilden Kerle wohnen

Max fühlt sich alleine. Wird von den Freunden seiner Geschwister schikaniert und wünscht sich woanders hin. In eine Welt, wo die wilden Kerle wohnen. An einen Ort ohne Grenzen. Mit fabelhaften Wesen, dessen Anführer er wird und dennoch mit der Zeit feststellen muss, wie zerbrechlich auch diese Erfahrung sein kann.

Der Film kommt auf den ersten Blick sehr leicht und fröhlich daher – auch wenn schnell erste Zweifel aufkommen. Kinderbuchautor Maurice Sendak, der leider vor wenigen Monaten verstarb, lieferte eine erschreckend ernste und berührende Geschichte. Die Bilder sind wunderschön und sorgen zusammen mit der Filmmusik für ein tolles Erlebnis. Ich habe lang nicht mehr so gebannt vor dem Fernseher gesessen. Das kindlich naive Verhalten von Max und wie es auf die Kälte der Welt trifft, machen Wo die wilden Kerle wohnen zu einem neuen Lieblingsfilm. Und das Buch ist ebenfalls ein Traum. Einen realer Traum.

Und im Zweifel für dich selbst

Und wieder eine Buchempfehlung. Und wieder ein Roadtrip. Und wieder das Gefühl, welches unsere Generation zu verbinden scheint. Elisabeth Rank beschreibt in ihrem ersten Roman Und im Zweifel für dich selbst die Konfrontation mit dem Tod. Lene verliert ihren Freund. Plötzlich. Unerwartet. Weiß nichts mehr mit sich anzufangen und flüchtet. Zusammen mit ihrer besten Freundin Tonia versuchen sie dem dunklen Schatten zu entfliehen. Und merken mit jedem Meter, dass das eigene Leben einfrieren kann – doch alles andere bleibt. 

Ein sehr ehrliches Bild der Gedankenwelt. Der Umgang mit Trauer. Mit dem Erwachsenwerden. Bitte lesen