Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

Kategorie: Fragmente (Seite 4 von 9)

Fragmente 🧘‍♂️ Mai 2022

Durch Hamburgs Gassen spazieren. Menschen verlassen strahlend Blumenläden und Eisdielen. Die Sonne blendet und ich kneife die Augen zu. Zeit mit Freunden. Essengehen und Spielplätze unsicher machen. Apfelkuchen. Lesen auf dem Balkon. Und endlich wieder Konzerte.

Wie wichtig diese Momente sind. Mit mir und gemeinsam mit Anderen. Gegenseitig füreinander. Und Erwartungen warten lassen. 🖤


Ich mag Menschen. Mag ihnen zuhören und mit ihnen diskutieren. Lachen. Nachdenken. Schweigen. Doch ich bin nicht gut in neuen Umgebungen mit unzähligen fremden Gesichtern. Mag keinen Smalltalk und die immer gleichen Fragen. Netzwerken oder so. Freue mich deshalb umso mehr, wenn bei Konferenzen und Veranstaltungen dieser kleine geschützte Raum entsteht. Auf der Dachterrasse oder am Seitenausgang.

Nach vielen Monaten, in denen Videokonferenzen und Spaziergänge mit einzelnen Menschen der Alltag waren, hat der Mai mich wieder mehr in die beschriebene Zwickmühle geschubst. Hab in kleiner Runde beim New Leaders Forum über Haltung in der Medienbranche diskutiert. Und festgestellt, dass ich ein großer Freund von konstruktivem Journalismus bin. Mag Geschichten über Menschen, die Dinge anders gemacht haben. Es gibt genug Schreckensnachrichten und erhobene Zeigefinger.

Beim Abschluss des Journalism Innovators Program der Hamburg Media School ging es ebenfalls um Experimente. Sechs Monate haben die Teilnehmenden verschiedene Bedürfnisse über Medienformate versucht zu adressieren. Dabei ging es viel um Perspektivenwechsel. Sei es bei Verschwörungstheorien oder arabisch-deutschen Freundschaften. Hab gelernt, wie komplex andere Medienhäuser sind. Wie sehr Journalismus auf das Format blickt und dabei das Geschäftsmodell aus den Augen verliert. Und wie (unbewusst) geschlossen manche Branchen und Blasen sind.

Und auf der OMR22 war ich hauptsächlich überfordert. Zu viele Menschen. Zu wenig Masken. Von Halle zu Halle treiben – und irgendwie das Gefühl bekommen, ich kann es alles gar nicht verarbeiten. Mir fehlte es an Substanz. Ein bisschen wie beim Web Summit. Alles eine große Party. Und ich wunderte mich, wie eng Inhalt und Werbung auf diesem Festival verwoben waren. Zwei Tage, die sich wie der TikTok-Stream anfühlten. Mit schönen Überraschungen wie einer Fahrt auf den Hamburger Fernsehturm oder zufälligen Begegnungen mit alten Kolleginnen. Hab großen Respekt vor der Organisation – aber für mich entschieden: ich bin lieber auf kleinen Veranstaltungen. Mit klarem Themenfokus. (Freue mich über Tipps!)

Der Juni wird jedenfalls ruhiger. Das hab ich mir selbst versprochen. 🙃


Ruhe wünscht sich bestimmt auch Fynn Kliemann. Seitdem Jan Böhmermann und das ZDF Magazin etwas tiefer gegraben haben, blicke ich nochmal anders auf Influencer. Vor allem dann, wenn sie lautstark für das Gute kämpfen („Sinnfluencer“). Hab über meinen schmerzhaften Vergleich mit Fynn Kliemann bereits geschrieben. Über den Druck, den seine Projekte bei mir ausgelöst haben. Sehe jeden Tag neue Gesichter in den Streams, die mir das Gefühl geben, dass ich zu wenig mache. Dass da noch mehr Veränderung geht. Noch mehr Haltung. Doch schaut man hinter die Fassade, ist alles nicht so glänzend wie man vermuten könnte. „Das war doch klar!“ spottet die eine Stimme in mir. „Aber du magst es trotzdem glauben!“ sagt die Andere. Vielleicht ist es der Wunsch nach Orientierung in komplexen Momenten. Ich würde mich gerne irgendwo orientieren. Wie ein Spickzettel, der Entscheidungen einfacher macht. Leider gibt es den nicht. Denn am Ende geht es da draußen um Aufmerksamkeit. Um teilbare Ansichten. Und somit Reichweite und Geld. Die Plattformen aber auch ihre Content Creator scheinen in einer Spirale zu stecken.

But the hype around the creator economy, of course, focuses only on the potential financial rewards. When a hobby turns into a business, fuzzier, more personal success metrics often give way to cold, hard numbers. 

Kai Brach / Dense Discovery

Investoren stecken Geld in immer schneller wachsende Unternehmen. Diese müssen noch schneller zulegen. Noch mehr Menschen ansprechen. Also greifen sie nach Zeit. Wie die grauen Männer. Es ist eine Addicition Economy. Alles wird zum Spiel. Kleine Handlungen werden belohnt. Wir fühlen uns gut. Nächste Runde. Nächste Stunde.

Wie schön wäre es, wenn die Zeit wieder als das Gesehen wird, was sie ist. Ein wertvolles Gut. Keine Kennzahl in Investorenberichten. Qualität statt Quantität liest sich gut – ist aber gar nicht so einfach. Laut, bunt und schnell gewinnt in dieser Zeit. Der Markt bekommt Angst, wenn er nicht wächst.

Die Machthabenden wollen Geld – it’s always been like that. Märkte und Handel an sich sind nicht das Problem; es sind die daraus resultierenden, kaum regulierten Praktiken: Künstliche Verknappung, erzwungenes Wachstum und finanziell motivierte politische Entscheidungen sind der Kapitalismus, der uns von innen heraus aushöhlt.

Christoph Rauscher

Vielleicht eine der beeindruckendsten Dokumentationen zu diesem Thema ist Oeconomia. Sie beschreibt, woher Geld kommt. Warum wir immer mehr davon drucken. Und wie gut uns allen Ruhe tun würde. Nicht nur Fynn. 🧘‍♂️


Aha zum Schluss: Hast du dich schon mal gefragt, warum die Stückchen bei fairer Schokolade so unterschiedlich sind? Und warum sie gar nicht quadratisch-praktisch sein wollen? Sie sollen die Ungleichheit innerhalb der Schokoladenindustrie aufzeigen. Wusste ich nicht. Weiß ich jetzt.

Ich wünsche euch einen schönen Juni 🍫


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Fragmente 🌱 April 2022

Frühling. Endlich. Mit dem Rad durch das Niendorfer Gehege und die Eidelstedter Feldmark. Ich mag unser neues Viertel und seine Umgebung. Hab das erste Mal ein Stammcafé. Versuche mein Gleichgewicht zu finden. Irgendwo zwischen Ukraine, Pandemie, Klimakrise und den eigenen Gefühlen. Und es klappt. Schritt für Schritt. Mit kleinen Routinen.

Abends in der Eidelstedter Feldmark

Freitag reduziere ich Arbeitsstunden. Habe mit Tennis begonnen. Anfänger sein. Über den Platz rennen. Ansagen vom anderen Ende des Sandplatzes. Ein bisschen wie früher im Sportunterricht. Tut gut, etwas neu zu lernen. Ich akzeptiere Stolpern. Und übe mich im Aushalten von Gefühlen. Bin dankbar für Svenja und meine Freunde. Sie hören mir zu. Nehmen mich in den Arm. Geben mir das Gefühl, dass ich ausreiche. Und an immer mehr Tagen bin ich davon überzeugt. 💙

Alles in Ordnung. In bester Ordnung.
So normal, wie es nur sein kann.

Die Orsons

In meinem Umfeld beschäftigen sich viele mit dem Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben. Work-Life-Balance. Doch was wäre, wenn es zwei voneinander getrennte Leben wären. Die Serie Severance setzt sich damit auseinander. Arbeit nach Auftrag – ohne genau zu wissen, wofür. Klick. Abends müde daheim. Ein Chip im Kopf verhindert, dass Fragmente der Arbeit den Weg ins Private finden. Und umgekehrt. Zwei Welten.

Großartig gespielt zog mich Bild und Musik in dieses Spannungsfeld aus Funktionieren und Einsamkeit. Und ich würde lügen, wenn mir nicht einige Parallelen zu meiner Konzernzeit bitterlich ins Auge stießen. Beklemmend aktuell und absolut sehenswert. 📺


Ein beklemmendes Gefühl kann sich auch einstellen, wenn die Abkürzung NFT in Tweets und Newslettern meinen Blick anzieht. Ja, auch ich habe mir YouTube-Videos angeschaut, die enorme Renditen versprechen. Ja, ich habe mir gelangweilte Affen angeschaut und mich versucht zu überzeugen, dass dies die Zukunft von Kunst sein könnte. Klappte nicht. Aber ich glaube daran, dass diese neuen Technologien einen Platz finden werden. Einen Platz, den wir nun schrittweise finden müssen. Und ich würde mir wünschen, es gäbe mehr Artikel über Experimente – abseits von Revolutionen und Disruptionen. Gregor Schmalzried hat einen starken Artikel zum Thema zum Krieg der extremen Meinungen geschrieben. Und wie Web3-Optimismus für ihn aussieht. 🦧


Auch bei brand eins probieren wir momentan viel aus. Sitzen in bunt-gemischten Runden mit unterschiedlichsten Unternehmen zusammen. Sprechen über unsere Perspektive auf gemeinsam identifizierte Spannungen und Fragestellungen. Und daraus ergeben sich interessante Angebote. Mit jedem Gespräch und Austausch frage ich mich mehr: Warum immer alles selber machen? Wenn es da draußen Menschen gibt, die ihre Stärken und Erfahrungen einbringen können und möchten. Diese lassen sich bündeln. Und mit Nutzerinnen und Nutzern weiterentwickeln.

Ein solches Angebot kann zum Beispiel eine Werkstatt sein. In der Erfahrungen miteinander diskutiert werden. Und Buzzwords hoffentlich ihre Oberflächlichkeit genommen bekommen. So jedenfalls der Plan für den ersten Schritt. Denn es ist ein Prozess. Der nicht nur das Angebot, sondern auch die Organisation immer weiter hinterfragt.

Passend dazu kann ich das wunderbare Zine „Work in Progress“ von Johannes Klingebiel empfehlen. Es beschreibt seine Erfahrungen aus drei Jahren Arbeit im Innovationsteam der Süddeutschen Zeitung. Und wieder ein Beispiel dafür, dass alleine das sich einstellende Gefühl „Ich bin nicht alleine“ so verdammt wertvoll sein kann. 🙏


Gefühlt war dieser Monat voller befreiender Gefühle. Kleiner Erfolgsmomente, die nach den letzten Monaten bitter notwendig waren. Ich glaube, die Nebensaison ist hiermit beendet.

Kommt gut durch den Mai. ☀️


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Fragmente 😌 September 2021

Es ist Feiertag. Draußen rauscht der Wind und drinnen trocknen die Wanderschuhe. Es ist unser erster richtiger Urlaub in diesem Jahr. Zehn Tage Rügen. Verwuschelte Haare. Pommes auf die Hand. Endlich wieder Meer. 🌊

In Hamburg stapeln sich währenddessen die Umzugskartons, denn nach 10 Jahren steht endlich eine Veränderung an. Wir bleiben Hamburg und Eimsbüttel treu – fanden aber ein bisschen mehr Platz. Die Vorfreude steigt genau wie die Nervosität. Aber bis dahin sind es noch ein paar Tage.


Die Ruhe in Rügen tut verdammt gut, waren die letzten Tage doch unfassbar aufregend. Zum ersten Mal durfte ich als Wahlhelfer unterstützen und in den Messehallen Hamburg ein Briefwahlbezirk auszählen. Es fühlte sich ein bisschen wie Klausurenphase in der Schule an. Alle aufgeregt und darauf bedacht, alles richtig zu machen. Ja, es gibt einiges nachzubessern: Wer darf wählen? Wozu alles auf Papier? Ist der Bundestag nicht viel zu groß? Warum wählen Menschen die AfD oder dieBasis? Trotzdem bin ich froh in einer solchen Demokratie zu leben. Und ich bin auch froh, dass die große Koalition ein Ablaufdatum hat. 🚦


Für eine Autoimmunerkrankung wie Alopecia Areata gibt es kein greifbares Ablaufdatum, aber auch hier geschehen kleine Veränderungen. Nach der Einsicht, dass dieser Warnschuss ernstgenommen werden muss, habe ich einige Dinge angestoßen. So war ich die letzten Wochen regelmäßig in einer Praxis für Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) und bekam einen anderen Blick auf meine Situation: Haare fallen aus, wenn die Körpermitte leidet. Wenn der Körper erschöpft ist und nicht die richtigen Dinge erhält. So änderte sich meine Ernährung (drei warme Mahlzeiten, kaum Süßigkeiten dafür frisches Obst, gedünstetes Gemüse, viel Reis und Getreide anstatt Nudeln, wenig tierische Produkte, Defizite durch Nahrungsergänzung ausgleichen) und Yin Yoga zum Ausgleich nach anstrengenden Tagen. Überhaupt: Bewegung und Natur tun mir verdammt gut!

Eine regelmäßige Akupunktur hilft zudem die Kopfhaut zu durchbluten. Und tatsächlich bilden sich an manchen Stellen wieder neue Haare. Ich bin mitten im Prozess, verliere zum Beispiel gerade eine Augenbraue, aber ich versuche die Phase zu akzeptieren, die verwunderten Blicke zu ignorieren und offen mit dem Thema umzugehen. 👨‍🦲


Offen mit unterschiedlichsten Phasen und Gefühlen umzugehen, das genieße ich bei guten Podcasts. Hazel Brugger spricht mit ihrem Mann Thomas Spitzer in „Nur Verheiratet“ über ihre Beziehung, die Arbeit und ihre Liebe. Sehr ehrlich und liebevoll.

Bei Patreon haben die Beiden bereits seit langer Zeit einen Podcast und teilen dort auch fleißig Videos aus ihrem Leben. Damit sind sie sehr erfolgreich – und können nebenbei die Formate umsetzen, auf die sie Lust haben. Ganz ohne großen Sender im Hintergrund. 🎙


Müsste ich Musik für eine einsame Insel auswählen, so wäre Casper auf jeden Fall dabei. Seine Musik begleitet mich bereits viele Jahre – irgendwas zwischen Melancholie, Aufbruch und Adrenalin. Im Februar 2022 kommt sein neues Album. Die erste Single ist bereits veröffentlicht. Gänsehaut.

Wie gut Melodien und Texte die eigene Wirklichkeit begleiten können. Oder Unterschlupf bieten – ein kleines Rettungsboot. Und jedes Boot sieht anders aus. Olli Schulz kennt sich mit Musik (und Booten) aus. Er war für den NDR in Deutschland unterwegs, um Musikgeschmäcker und die Beziehung zu Musik zu dokumentieren: Sounds of Germany. Sehr sehenswert! 🎧


Nicht nur wegen der Bundestagswahl war Twitter in den letzten Monaten das Netzwerk, welches ich sehr intensiv nutze. Ja, ich habe mich schon oft über die Schnelligkeit, den Spott und die Dynamiken aufgeregt. Aber Ausmisten und aktives Blockieren machte daraus einen überraschend-guten Stream. Ich fühle mich wohl in meiner Blase, auch wenn sie mich manchmal schüttelt. Lache über gute Beobachtungen und entdecke spannende Artikel.

Einzig die Masse an Tweets kann überfordern, weshalb ich zukünftig meine persönlichen Twitterperlen des Monats sammeln werde. Als kleine Zugabe.

Habt einen schönen Oktober 🍂 Wir gehen jetzt ans Wasser.

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Fragmente 😌 Juni 2021

Es ist alles eine Phase…

Alle jungen Eltern. Gefühlt.

Diesen Spruch höre ich oft von befreundeten Eltern, deren Kind die unterschiedlichsten Gefühle durchlebt. Und oft mit der dessen Auseinandersetzung für Fragezeichen sorgt. Momentan frage ich mich, ob diese Betrachtung nicht auch für uns Erwachsene gilt. Schaue ich in mein Tagebuch, so schwanke auch ich gerade stark hin und her. Sonnenschein und Spaziergänge. Projekterfolge. Dann ein Wochenende im Bett, weil mich Fragen, Selbstzweifel oder die Aufgaben der Woche nicht schlafen lassen.

Ertappe mich immer wieder bei der Frage: Wozu? Viele Jahre dachte ich, es geht um das Erfüllen von Aufgaben. In der Schule. Im Studium. Bei der Arbeit. Eine Stufe nach der Anderen. Level für Level. Und mit jeder weiteren Etappe wird mir klar, dass die nächste Etappe bereits verlockend winkt. Aber wozu? Was ist das Ziel? Und viel schlimmer: Was ist, wenn es da kein Ziel gibt? Wenn es gar kein richtig und falsch gibt, wie ich das immer dachte?

Versuche mir das alles über Graustufen näher zu bringen. Es gibt kein gut und schlecht. Aber ganz viel dazwischen. Kann nur einzelne Schritte machen. Und dann in mich hören. Das muss diese Achtsamkeit sein, die viele auf ihre Produkte und Angebote schreiben. Was nicht auf der Verpackung steht: Achtsamkeit bedeutet nicht nur Antworten, die man findet. Oft zeigt sie mir, dass dort Leere ist. Stillstand. Den ich versuche mit all diesen Dingen zu füllen, die ich hier immer wieder teile. Erinnerung: Das ist nicht gut und auch nicht schlecht. Aber es ist ein Mechanismus, den sicher jeder und jede kennt. Nichtstun hat eine negative Konnotation. Außer es passiert auf einer Yogamatte. Oder einem SUP-Board auf der Alster.

Bemerke ich Leere, dann wandert mein Blick zum Smartphone. Oder in meine Aufgabenliste. Ich fülle die Leere. Mit Dingen wie Schokolade. Und bin ich ganz ehrlich, ist die Leere dann zwar stiller – das Gefühl aber nicht gerade besser. Keiner kann und wird mir sagen, was dagegen zu tun ist. Es gibt keine Anleitungen. Keine Best Practices, One Pager oder Frameworks, die mit einem Beispiel und drei Fragen die innere Erleuchtung entzünden.

Und so atme ich durch. Streife durch die Tage. Lasse diese Leere zu. Aushalten. Es ist alles eine Phase. Auf die eine nächste Phase folgt. 😌


Maeckes geht sehr offen mit seinen Phasen um. Nicht nur deswegen ist er einer meiner Lieblingskünstler. Seine Musik zeigt, wie bunt Leben ist. Und wie schmerzhaft, wenn es endet. Schon auf seinem ersten Album KIDS klang ein Verlust heraus. Auf TILT wurde er lauter. Sein neues Album POOL macht den Schmerz für mich als Hörer greifbar. Er verlor seine Freundin. Schon so lange her – doch der Schmerz immer irgendwo dabei. ♠️


Was Ablehnung und das Gefühl der Außenseiterrolle mit einem Menschen machen, kann man gerade im tollen Podcast Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen? hören. Der Radiomoderator Jebsen begeisterte seine Zuhörerinnen und Zuhörer lange Zeit mit seinen mutigen Formaten. Bis sich sein Sender von ihm distanzierte. Und er einen anderen Weg einschlug. Sechs Folgen erzählen seine Veränderung und zeigen auf, was Verschwörungstheorien mit uns machen. Und weshalb wir ihnen genau deshalb neugierig lauschen. 🍕


Diesmal also ein eher persönlicher Eintrag. Warum ich das mache? Weil es mir gut tut diese Gedanken zu ordnen. Und wenn nur eine Person diese Zeilen liest und sich in einem der Gefühle wiederfindet, dann ist das alles was ich mir wünschen kann. Die ganzen strahlenden Fassaden bröckeln. Sie provozieren einen unrealistischen Vergleich. Und ich spiele dieses Spiel zu Teilen mit, wenn ich von Projekten erzähle oder Ausflugsbilder teile. Deshalb ist mir wichtig, die anderen Phasen festzuhalten.

Hazel Brugger und ihr Mann Thomas machen das schon seit langer Zeit auf ihre ganz eigene Art. Ihre Videos von Begegnungen und Reisen sind unaufgeregt ehrlich. Und ihr neuer Podcast folgt dieser Ruhe.

Alles hat seine Seiten. Und es sind mehr als nur zwei. Habt einen schönen Juli und passt auf euch auf 🤗

Fragmente 💉 Mai 2021

Endlich wieder Sonnenbrand im Gesicht. Eis auf der Hand. Und die Erstimpfung im Körper. Es stellt sich Zuversicht ein. Eine Woche Urlaub und Krafttanken. Das Umland von Hamburg entdecken. Mit WeShare oder dem Fahrrad. Letzteres macht mir aber immer wieder Probleme. Entweder schaltet es sich während der Fahrt ab und startet neu. Oder aber die Hinterbremse möchte nicht so wie ich. Verliert ihre Bremskraft. Schleift. Spricht man dann mit Fahrradwerkstätten, so blickt man oft in freundliche aber verneinende Gesichter: Keine guten Erfahrungen bei der Reparatur der Teile und ein sehr langsamer Support. Das musste ich leider auch feststellen. Zwei Wochen lautlos. Aber demnächst soll in Hamburg ein offizieller Partner Store eröffnen. Also abwarten. Die Anfangseuphorie hat sich mittlerweile leider gelegt… 😥


Dafür weckte ein anderes Thema gerade wieder großes Interesse bei mir. Ende 2017 wurde ich von Kollegen bei XING in den Krypto-Strudel gezogen. Doch Unwissenheit und Zögern führte dazu, dass ich mir ordentlich die Finger verbrannte. Mittlerweile kreuzt das Thema immer wieder meinen Weg. Dezentralität für alle(s). Hin zu einem verteilten (vielleicht gerechteren) Internet und Finanzsystem. Das Thema ist so unfassbar komplex, dass ich irgendwann meine Notizen hier veröffentlichen werde. Ist ja alles noch in den Kinderschuhen – und genau das macht es so spannend. So viele neue Themen, in die man sich gräbt. So viel Neuland und Neugierde. Innovation, wie sie nicht spürbarer sein könnte. 💎


Als Innovationsmanager bei brand eins beschäftige ich mich täglich damit, wie man neue Produkte in einer bestehenden Organisation mit ergänzenden Partner:innen entwickelt: Wie muss sich die Kultur verändern und wie bewahrt man die Stärken und Erfolge der letzten Jahre? Dennis Horn beschäftigt sich mit diesen Fragen seit 20 Jahren und ist im Team einer meiner Lieblingspodcasts „Was mit Medien“. Seine eigene Podcastreihe „Innovationstheater“ zeigt konstruktive und reale Beispiele, wie Innovation bereits heute im Medienumfeld gelingt. Große Empfehlung! 📚


Der Innovationskatalysator Corona hat bekanntlich alles einmal durcheinander gewirbelt. Auch die Beziehung zur Freizeit. Homeoffice und Kurzarbeit führten dazu, dass man Normen hinterfragte und auch neue Ansätze probieren konnte. Wo man in kleinen getesteten Gruppen wieder zusammenkommt und über die kommende Form der Zusammenarbeit spricht, kommen unterschiedlichste Optionen auf den Tisch. Persönlich freue ich mich auf mehr Flexibilität. Workshops und Zusammenarbeit vor Ort. Abarbeiten und Denken daheim. Dazwischen flexible Pausen um wieder zu Energie zu gelangen. Und ja, vielleicht auch irgendwann die Reduzierung der Arbeitszeit für Seitenprojekte. 🧳


Apropos Seitenprojekte. Vor einem Jahr mit lautlos.hamburg begonnen und die ersten Schritte Elektromobilität festgehalten. Mittlerweile im Team leider Zeit und Lust verloren. Deshalb findet ihr meine Artikel nun in diesem Blog integriert. Hat Spaß gemacht – aber alles hat seine Zeit.

Dafür habe ich ein altes Projekt aus der Schublade gegraben: . Sätze und Geschichten, die ich über die letzten Jahre in mir angestaut haben. Denn zu oft sieht man nur ausgewählte Seiten eines Menschen. Oft diejenigen, auf die man stolz ist. Daneben herrscht aber auch Schmerz, Chaos, Trauer, Kummer. Gehört alles dazu. Und fühlt sich am nächsten Tag wieder komplett anders an. Die Texte sind ebenfalls hier im Blog verstreut. Ausgewählte Bruchstücke gibt es jetzt auf Instagram. 🎉


Es wird also nicht langweilig. Gut so. Dieser Blog hilft mir als kleines Notizbuch. Und auch als Pausetaste – zum Ausspeichern und Reflektieren. Wenn du (wie ich) solche Gedankensammlungen gerne per Newsletter liest, dann ist das nun auch möglich. Einfach unten im Footer eintragen.

Habt einen schönen Juni 🍦