Seit Tagen tänzele ich um diesen Beitrag. Hab irgendwie keine Lust. Und das, obwohl ich sehr gerne schreibe und mir der monatliche Rhythmus gut tut, um Gedanken zu ordnen. Fragmente der letzten Wochen festzuhalten. Doch werden die Texte immer länger. Ausführlicher. Detaillierter. Eine Art Hausarbeit. Und die mochte ich schon im Studium nicht wirklich. Deshalb ändere ich heute etwas das Konzept. Teile wie gewohnt mit euch Eindrücke und Gedanken. Aber in kurzer Form. Motiviert und inspiriert von Christoph.
- Mein erstes Mal bei einer Stand-Up Comedy Show. Und mein erstes Mal im Birdland. Eine schöne Atmosphäre, trotz ständiger Angst in der ersten Reihe angesprochen zu werden. Bin damit aber nicht allein. Ein bisschen Fremdscham. Schöner derber Humor. Und leider viel zu wenige Frauen auf der Bühne.
- Ertappe mich dabei, wie ich meine Zeit und Arbeit viel bewusster beobachte. Jetzt, wo es kaum mehr Vorgaben von außen gibt. Keine Anwesenheitspflichten oder Regeltermine. Probiere verschiedene Tagesstrukturen aus. Mache Pausen, wenn der Kopf rauscht oder die Sonne scheint.
- Mittlerweile ist Obsidian mein Ort für Notizen und Gedanken geworden. Mag, dass alles lokal ist. Und es sich im Gegensatz zu Notion viel schneller anfühlt. Auch Templates und Dateien landen in dieser Struktur, welche sich an der Zettelkasten-Methodik orientiert. Und da es alles lokale Dateien sind, lassen sie sich weiterhin mit Raycast oder im Google Drive durchsuchen. Bin damit sehr zufrieden.
- Co-Working klappt für mich nur bedingt. Es tut gut, morgens einen Weg zurückzulegen. Tausche mich gerne mit den Menschen im betahaus aus. Am langen Tisch. Aber fühle mich unwohl, Meetings auf der großen Fläche oder in kleinen Telefonboxen zu machen. Das führt dazu, dass ich teilweise für zwei Stunden und ein Mittagessen auf die Sternschanze fahre. Und danach wieder ins Homeoffice umziehe. Ungewohnt, aber erfüllt seinen Zweck.
- Beziehung ist Arbeit. Ein ständiger Dialog. Scenes From a Marriage erzählt vom Zerbrechen einer Beziehung. Von unerwiderten Gefühlen und falschen Annahmen. Die Serie machte mich an manchen Stellen wütend und an anderen Stellen traurig.
- Stehe am Bahngleis und spüre die Sonne im Gesicht. Irgendwo kurz vor Schleswig-Holstein. Der Kopf rattert nach einem 50-Minuten-Gespräch mit mir selbst. Manchmal macht Therapie müde. Manchmal leer. An diesem Tag war ich glücklich. Über die vielen Schritte und Tränen. Merke, wie ich Muster viel früher erkenne. Und mir selbst mehr Verständnis entgegenbringe. Dafür lohnt sich jedes Rattern und jede Fahrt in die Vorstadt.
- Mit dem Sprung in die Selbstständigkeit nehme ich mir auch mehr Zeit für Experimente. Engagiere mich als Mentor bei ADPList, begleite Projekte der Kreativ Gesellschaft und teile Erfahrungen beim Innovator Circle von nextMedia.Hamburg. So lange es kleine Bühnen und geschützte Räume sind, fühle ich mich dabei sehr wohl.
- Bis auf kurze Ausschnitte und Tik-Tok-Schnipsel, kante ich wenig von Billie Eilish. Die Dokumentation auf AppleTV hat mich aber sehr berührt. Eine talentierte Jugendliche, die vom plötzlichen Erfolg überschwemmt wird. Ehrlich mit ihren Gefühlen und Fans umgeht. Im Kinderzimmer mit ihrem Bruder ihre Gefühlswelt ausbreitet, verarbeitet und festhält. In den Armen ihrer Familie. Mag die kurzen Sätze und harten Bilder. Die Nähe, die ich beim Hören spüre. Die Melodien, die mich zum Abschweifen bringen. Gerade läuft „everything i wanted“.
- jerks hat wieder begonnen. Die letzte Staffel. Eine der wenigen deutschen Produktionen, die ich wirklich mag – neben Die Discounter und Dark. Dieser stumpfe Humor, ganz nah an der Grenze zur Scham. Diese trotteligen Situationen. Und das ständige Hin und Her zwischen Christian Ulmen und Fahri Yardim.
- Verbringe wieder viel zu viel Zeit auf Tik Tok. Bekomm die Lieder nur schwer aus dem Kopf. Und die App nur für kurze Zeit gelöscht. Möp. Akzeptiere diese Momente, in denen ich einfach treibe.
Fühlt sich gut an. Diese Flut an Momenten und Eindrücken ungeordnet zu teilen. Sie nochmal kurz wertschätzen zu dürfen.
Habt einen schönen März! ✌️
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