So langsam kribbelt es wieder in den Fingern. Die Auszeit tat gut und hat meinen Akku vollständig aufgeladen. Liebe Worte erreichen mich zu meinem Buch und der Schreibtisch möchte wieder mit neuen Projekten geflutet werden. Ich freue mich auf die nächste Etappe 💪
Schon immer war ich jemand, der sich für unterschiedlichste Themen begeistern kann und mit klugen Menschen an Problemen arbeiten möchte, die es wert sind, gelöst zu werden. Dabei bin ich gerne Teil eines Teams, mache mir die Finger schmutzig und bin nah am Produkt und seinen Nutzerinnen. Ich probiere einfach gerne Dinge aus.
In den letzten Jahren kreuzte mein Weg immer wieder den von Selbstständigen, die ihrer Leidenschaft nachgehen und Arbeit täglich neu definieren. Grenzen ausreizen, Netzwerke spinnen und ihr Wissen in unterschiedlichsten Branchen teilen. Mich begeistert, wie tief sie in Problemstellungen abtauchen und jederzeit zum Ende eines Projektes den Kurs anpassen. Von der Dienstleistung für Kunden bis hin zum eigenen Produkt. Sie machen ihr Ding. Suchen ihren Weg.
Ich bin dankbar für die vielen Erfahrungen, die ich in Festanstellung sammeln durfte. Für die Menschen, die mich beeinflusst haben und von denen ich so viel gelernt habe. Nun ist der Moment gekommen, eigenständig das Nest zu verlassen. Seit dem 1. Dezember bin ich nicht nur 35 Jahre alt (🙈), sondern auch selbstständiger Produktmanager und Business Designer – und könnte nicht aufgeregter sein 🥳 Ich freue mich auf den neuen Abschnitt und die Menschen, die ich treffen werde.
Falls du also mit mir arbeiten möchtest oder ein Team kennst, das eine Schnittstelle zwischen Design, Business und Technologie sucht, dann denk an mich. Denn ich übernehme gerne folgende Tätigkeiten:
💛 Produktmanagement & UX-Design
💛 Business-Design & Innovationsmanagement
💛 Mentoring & Leadership
💛 Projektmanagement
Mehr zu meiner Motivation, meinen Erfahrungen und meinem Angebot gibt es unter „Was machst du?“ oder jederzeit bei einem persönlichen Gespräch. Und falls du selbst als Freelancer unterwegs bist, schreib mir gerne. Ab Mitte des Monats kann man mir auch im betahaus Sternschanze begegnen.
Ich werde diesen Blog und meinen Newsletter weiterhin als Orte nutzen, um Gedanken und Beobachtungen zu ordnen. Dazu zählen dann zukünftig auch die Herausforderungen bzw. hoffentlich auch Erfolge der Selbstständigkeit.
Strategie ist ein großes Wort. Und ihm wird viel Gewicht zugesprochen. Gelingt etwas nicht, war die Strategie schlecht. Ist etwas erfolgreich, muss die Strategie genial gewesen sein. Ich bin in den letzten Wochen über zahlreiche Artikel gestolpert, die sich mit strategischer Arbeit beschäftigen. Und einen ganz wichtigen Punkt ansprechen: Sie geschieht nicht einmalig im Quartal oder am Ende des Jahres. Sondern ständig. Denn ohne sie verliert ein Team schnell den Fokus.
So beschreibt Kristina Bonitz in einer Blogserie, das bewusste Entscheidungen notwendig sind, um Ziele zu erreichen. Denn Menschen sind komplex, lassen sich gerne beeinflussen und brauchen Zusammenhalt. Diesen Zusammenhalt stärkt ein gemeinsames Ziel. Einen Zustand, den man erreichen möchte. Eine Strategie hilft bestenfalls jeden nächsten Schritt – und ist er auch noch so ungewiss – nachvollziehbar zu machen. Für das Team, aber auch das Management oder Sponsoren, die an das Team glauben.
To work strategically means that you are able to make conscious and consistent decisions that help create desired outcomes. It’s making tough and bold decisions in the sight of complexity and knowing why you made them.
Kristina Bonitz
Dieses klare Ziel (eine Vision), das man gemeinsam verfolgt, muss motivieren. Denn alle Beteiligten investieren ihr wichtigstes Gut: Zeit. Aus eigener Erfahrung bedeutet das aber auch, sich zu wiederholen. Solange darüber zu sprechen, bis alle Fragen geklärt sind. Und da dies nie passieren wird (durch ständig neue Informationen), ist Strategiearbeit nie beendet.
Sie muss vielmehr Bestandteil des Alltags werden. Gewohnheit. Lena Reinhard sammelt Tätigkeiten und Fragen, die durch den Tag, die Woche oder das Quartal führen. Diese sollen helfen, Prioritäten zu setzen, Risiken frühzeitig zu reduzieren und Aktionen zu definieren. Und fast noch wichtiger: klar darstellen, was nicht gemacht wird und weshalb.
Wie so oft braucht Veränderung Zeit, Routine und ein gemeinsames Verständnis. Dies geschieht nur im Dialog. Und durchgehend.
We look to strategy for direction, and our tactics and actions are the paths we take to get there. We may have a very long-term vision that we’re going towards – in this case, we’re embarking on more of a thru-hike.
Lena Reinhard
No-Code-Plattformen begeistern mich seit langer Zeit. Sie erlauben Produktideen schnell zu skizzieren und zu verproben, um sie dann schrittweise weiter zu entwickeln. Außerdem können die unterschiedlichen Dienste oft einfach miteinander verknüpft werden, um Automatisierungen zu ermöglichen. Perfekt, wenn man schnell loslegen und lernen möchte.
Webflow erlaubt die Umsetzung von Webseiten – von einfachen Landingpages bis hin zu Portalen mit Shopfunktionalitäten oder Mitgliederbereichen. Die Community (sehr UX-/UI-getrieben) liefert zahlreiche Templates und Apps, was den Einstieg deutlich vereinfacht. Doch nun geht es einen Schritt weiter: Auf der Webflow Conference wurde DevLink vorgestellt. Eine Möglichkeit, Elemente direkt aus Webflow in eine Anwendung zu übernehmen (im ersten Schritt wird React unterstützt). Umgekehrt werden visuelle Anpassungen in Echtzeit zurückgespiegelt 🤯
Warum ist das spannend? Weil ich hoffe, dass so der Graben zwischen den Ansätzen überwunden wird. No-Code-Lösungen sind nicht minderwertig oder zum Wegwerfen gedacht. Sie können Hand in Hand mit bestehenden Entwickler-Teams professionalisiert werden. Der Fokus kann auf dem Ergebnis liegen, nicht der Technologie. Und das gesamte Produktteam kann von Anfang an zusammenarbeiten ✌️
Mit sinkenden Temperaturen steigt die Zeit auf dem Sofa exponentiell. Deshalb ein paar Dinge, die ich genossen habe:
🎧 Cui Bono: Wer hat Angst vorm Drachenlord? erzählt die Geschichte von YouTuber Rainer Winkler, seine Liebe zu Metal und den Hass, dem er zuerst virtuell, dann vor seiner Tür ausgesetzt war. Es ist der größte Fall von Cybermobbing in Deutschland und wurde wieder einmal beeindruckend packend von Studio Bummens produziert.
🍿 1899 ist die neue Serie der Macher meiner aktuellen Lieblingsserie Dark. Sie begleitet das Auswandererschiff Kerberos auf der Überfahrt nach Amerika, als plötzlich ein vermisstes Schiff auftaucht. Und die Stimmung kippt. Visuell sehr hochwertig und auch der düstere Soundtrack passt – doch leider fesselte mich die Geschichte erst gegen Ende der ersten Staffel wieder. Hoffentlich erleidet die Serie keinen Schiffbruch.
📚 Barfuß durch Hiroshima war mein erster Manga, den ich gelesen habe. Ein Genre, das nicht erst seit Corona enorme Wachstumszahlen in Deutschland erreicht. Der erste Band spielt in Japan zum Ende des zweiten Weltkriegs und beschreibt den Druck auf politische Gegner im eigenen Land. Und den atomaren Angriff am 6. August 1945. Ich mochte die Form, denn sie lässt viel Raum für Fantasie. Auch wenn die kurzen Dialoge ungewohnt sind, macht es Spaß zu lesen – einzig die hohe Dichte von Gewalt fand ich irgendwie abschreckend. Ich bleibe neugierig und bin offen für weitere Empfehlungen.
🍿 The Playlist hat mich überrascht, denn ich hatte die Serie beim Wühlen entdeckt. In sechs Episoden wird die Entstehung von Spotify aus verschiedenen Perspektiven beschrieben. Von Daniel Eks Vision über die Kämpfe mit Partnern bis hin zur Kritik der Künstlerinnen. Schnell erzählt und gut gespielt, ist sie perfekt für ein Wochenende.
📚 Sprache und Sein von Kübra Gümüşay sollte auf keinen Fall nebenbei gelesen werden. Dafür ist das Thema zu wichtig und ihre Ausführungen zu detailliert. Denn sie schildert die Folgen von Sprache für Menschen – was löst sie aus? Wie beeinflusst sie unsere Sicht auf die Welt? Und welche Macht geht mit ihr einher? Es ist kein wissenschaftlicher Text, sondern ein Perspektivenwechsel, der nachklingt.
Wir spüren die Mauern und Grenzen der Sprache erst, wenn sie nicht mehr funktioniert, wenn sie uns einengt. Uns die Luft zum Atmen nimmt.
Kübra Gümüsay – Sprache und Sein
Während diese Zeilen entstehen, geht draußen schon wieder die Sonne unter. Hier läuft Musik und Spekulatius liegen neben mir. Ich bin dankbar für das, was ich habe. Das Dach über meinem Kopf und die Menschen an meiner Seite. Fühle mich voller Energie und bereit für das nächste Kapitel 💪
Habt einen schönen Dezember. Lasst euch nicht stressen von Geschenken oder anderen Normen. Lieber eine Runde mehr um den Block spazieren mit lieben Menschen ❄️
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