Das war ein guter Sommer. Fühlt sich so an, als ordne sich gerade einiges neu. Von außen (noch) kaum erkennbar. Innen aber umso intensiver. Probiere Dinge aus und etabliere neue Gewohnheiten. Nebenbei: Apfelverkostung auf dem Wochenmarkt. Pommes mit Mayo. Endlich offiziell Maeckes-Ultra. Ausflüge nach Kiel, Bremen und Brandenburg. Sonnenbrand im Gesicht. Kurze Hose und Vanille-Pistazien-Eis. Mit offenem Verdeck ans Meer. Ein „sogenanntes Musical“ im Thalia Theater. Und nach langer Zeit wieder in der Heimat gewesen – mit den Gefühlen irgendwo zwischen Kindheit und Frührente.
Entdecke immer wieder neue Strecken im Niendorfer Gehege und der angrenzenden Feldmark. Stolpere durch die vielen Kleingärten. Leben bedeutet, sich immer wieder zu verfranzen. Denke übers Rausziehen nach. Und über einen Hund. Einen Großen zum Kuscheln. 🐶
Hatte meinen letzten Tag bei brand eins. Über vier Jahre durfte ich mit dem Team nach neuen Wegen suchen. Haben Produkte entwickelt, branchenübergreifende Partnerschaften angestoßen und unsere Arbeit hinterfragt. Ein Umzug, viel Eis und eine Verschwörung. Strukturen geschaffen und eigene Grenzen überschritten. Durfte lernen und wachsen. Ein letzter Apfelkuchen und ein Buch voller lieber Worte. Dankbar.
Jetzt steht eine Pause an. Durchatmen. Durchschlafen. Und den besten Kuchen in Hamburg finden. Die nächste Etappe darf warten. 🏖
Nutze die gewonnene Zeit für Dinge, die liegengeblieben sind. Cafés und Ausflüge. Aber auch Serien, Musik und Bücher. Eine kleine Auswahl:
🎬 Woodstock 99. Hatte bis jetzt noch nie von diesem Festival gehört. Die Dokumentation zeigt, was passiert, wenn auf einer alten Militäranlage durstige Menschen unter Drogen aggressive Musik hören. Und irgendwann ausrasten. Verstörend, aber interessant. Erinnerte mich an das Fyre Festival.
🎬 Barry. Was passiert, wenn sich ein Auftragsmörder in die Schauspielerei und eine Spielpartnerin verliebt? Kluge Geschichte, die mich mit ihrem schwarzen Humor überzeugt. Und mit jeder Staffel emotionaler wird.
🎵 weine jetzt, lache später. Guter Rap ist für mich eine Mischung aus Arroganz, Beobachtungsgabe und Selbsttherapie. 3Plusss fängt sehr gut ein, was um uns passiert: Fremdenhass, Polizeigewalt, Depression. Es macht einen verrückt. Alles scheiße. Aber wir funktionieren. Lieblingslied: Dinge.
🎵 Haben oder Sein. Über Fremde und Depressionen sprach Amewu schon in seinem letzten Album. Jetzt gibt es endlich Nachschub. Auch ihn beschäftigt das Ungleichgewicht in dieser Welt und die Frage, wie simpel er sein muss, um nicht daran kaputt zu gehen. Lieblingslied: Plastikstrand.
📚 Der große Sommer. Eine typische Coming-of-Age-Geschichte. Ewald Arenz erzählt mit einem liebevollen Blick für Momente die Erlebnisse von Friedrich, der die Sommerferien daheim bei seinem Großvater verbringt. Zum Glück: „Es war dieser eine Sommer, wie es ihn wahrscheinlich nur ein Mal im Leben gibt. Dieser eine Sommer, den hoffentlich jeder hatte; dieser eine Sommer, in dem sich alles ändert.“
📚 Marianengraben. Hab viel zu lange gebraucht, um dieses Buch von Jasmin Schreiber endlich zu lesen. Die Protagonisten Paula verliert zuerst einen wichtigen Teil ihres Lebens und dann fast sich selbst. Sie lernt Helmut kennen, der ebenfalls alleine ist. Und so brechen sie gemeinsam auf. Eine wunderschöne Geschichte über Schmerz, der „nur so intensiv war, weil da so viel Liebe war, ohne die ich nicht so traurig sein könnte. Und sie war immer noch in mir, genau wie all die Erinnerungen an dich.“
Rückblick: Meine erste eigene Wohnung. Stuttgart-West. Tief in der Nacht. Ich war alleine in der Großstadt. Voller Selbstzweifel und Gefühle, die ich nicht richtig einordnen konnte. Begegnungen hinterließen Spuren, Kratzer und Schrammen. Schrieb nachts Texte, um tagsüber mein Innenleben zu verstehen. Meine Sätze waren wie ein Schatten – er zeigte mir meine eigenen Grenzen auf und schenkte mir ein Versteck.
Hab noch lange geschrieben. Satzfetzen, Gedichte und lange Texte. Einweggedanken sind Gefühle in Schockstarre, die sich vielleicht morgen ganz anders anfühlen. Und diese Momente möchte ich besser greifen können. Deshalb arbeite ich an etwas…
Dazu bald mehr. Ich bin sehr aufgeregt! Habt einen schönen Oktober. 🍂
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