Wir wechseln. Die Reifen. Die Kleidung. Die Frisur. Ändern ständig unsere Vorlieben und Geschmäcker. Bleiben kurz stehen. Lachen. Schauen uns um und ziehen weiter. Zurück bleiben einsame Gegenstände. Menschen. Herzen. Schauen dem Suchenden hinterher und beginnen im selben Moment zu verdrängen. Erinnerungen sind wie Falten. Sie werden mit dem Alter immer tiefer. Zeigen uns Vergangenes. Die schönen und traurigen Momente. Wir wollen sie ebnen. Straffen. Ungeschehen machen. Aber sie bleiben immer Teil von uns. Immer ein Teil von mir.
Die Zeit schubst mich durch die Gänge des Lebens. Schnäppchen. Neues. Altes. Ich werde überflutet von Eindrücken. Und aus mir strömen Gedanken. Spülen jeden hinfort, der mir zu Nahe kommt. Überfordert paddeln Menschen gegen meine Fühlsinnflut. Ich strecke die Hand aus, ziehe Einzelne auf meine Insel und weihe sie ein. Halte sie fest. Und zerdrücke sie. Zu feinem Sand. Der an meinen Beinen haften bleibt. Ich trage ihn mit mir. Ich trage dich mit mir. Will nichts vergessen.
All das macht mich zu dem, was ich behaupte zu sein. Behauptungen in eine Form gegossen. Zu heiß für deine Lippen. Ich schaue dich an. Meine Augen kriechen in deine. Und fallen aus mir heraus. Blind. Ungeschickt. Tapse ich umher. Auf der Suche nach der richtigen Suche. Ich google „Leben“. Schließe mein Laptop und renne barfuß in Richtung Sonne. Bleibe an der nächsten Straßenecke stehen. Warte auf ein Zeichen. Doch finde nur…
Es kommt alles, so wie es soll. Aber woher weiß es meine Adresse?