Alles muss so. Hat seine Richtigkeit. Seinen Grund. Es zeichnete sich ab und du hast es mit Farbe gefüllt. Die Konturen gestärkt und den letzten Strich gezogen. Jetzt liegt es da – ein Skizzenmeer. Jede Welle zog einen von uns beiden weiter hinaus. Kribbeln an den Händen. Den Füßen. Am Rücken. Manchmal orientierungslos. Manchmal einfach nur losgelöst. Vom Ufer und seinen scharfkantigen Tatsachen. Steine verschwinden nicht einfach so. Müssen weggetragen werden. Stück für Stück. Deshalb reizt das Meer. Reizt alles Neue, das einen leicht fühlen lässt.
Liege wieder am Ufer. Die Haare noch nass. Salzige Lippen. Hände wieder leer, dafür das Gefühl noch da. Wird irgendwann weniger. Wird irgendwann anders. Zum Aufstehen zu schwach, aber spüre Wärme auf meiner Haut. Sie war immer da. Hat manchmal still beobachtet – und manchmal gewarnt. Heute ist sie einfach nur da. Steht hoch oben. Erhaben. Zweifellos.
Ich will doch nur ans Meer. Hatte ich dir gesagt. Daraus wurde mehr. Meterhohe Versprechen gefolgt von erwartungsvoller Stille. Jetzt ist da nur noch Stille. Und irgendwann kommt wieder die Flut. Doch dann ist jeder von uns woanders. Ganz oben oder ganz unten. Aber wieder am Schwimmen. Füße fern ab vom Grund. Denn alles muss so.