Es war unser Schicksal, unser Leben zu zweit zu leben und zu genießen. Und ich fand, dass es ein sehr schönes Schicksal war. Und ich bin für mich und vor allen Dingen für dich traurig, dass diese Jahre nun vorüber sind.
Plötzlich verlierst du den Menschen an deiner Seite. Musst alleine die Haustür aufschließen. Das Licht löschen. Da ist niemand, der dir eine gute Nacht wünscht. Dir nochmal über die Wange streicht. Und morgens den Rolladen nach oben zieht. Peter war über 50 Jahre mit seiner Frau verheiratet. Kathrinchen. Und dann muss er gehen.
Die Süddeutsche Zeitung hat Kathrinchen (eigentlich Grete) getroffen und in einem wunderschönen Artikel zurückgeblickt. Auf das gemeinsame Kennenlernen. Flucht. Auswanderung. Krankheit. Bevor Peter starb, nahm er zwei CDs auf. Sprach über seine Liebe zu Kathrinchen. Darüber wie Leid es ihm tut, sie alleine zurückzulassen. Er hinterließ so seine Spuren. Und ich glitt über die Zeilen. Stolperte und weinte. Nicht nur wegen der Geschichte, sondern eigentlich der Tatsache, wie zerbrechlich alles ist. Und wie man dennoch so selten das Gegebene akzeptiert. Einfach annimmt, was das Leben bringt.
Ich selbst strebe immer wieder nach Besserem. Möchte Dinge optimieren. Und vergesse dabei so oft, was ich eigentlich habe. Und wie schön es auch sein kann, bestimmte Dinge nicht zu haben. Weil sie irgendwann kommen. Oder weil man sie gar nicht braucht. Das mag alles neunmalklug klingen, aber das ist mir egal. Es sind Gedanken, die mir durch den Kopf gehen. Die ich teilen mag. Und weil ich den Artikel so schön fand.