Schreiben. Stolpern. Schluckauf.

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Bakterien und Pizza

Vor wenigen Wochen wurde ich von TRND – einem Portal für Produkttests und Meinungsforschung – für zwei Projekte ausgesucht. Wer TRND nicht kennt, kann sich kostenlos anmelden und hat dann mit etwas Glück die Möglichkeit, Artikel aus verschiedenen Rubriken ausprobieren zu dürfen. Das können Pflegeutensilien, Kaffeemaschinen oder aber Pizzen und Waschzusätze sein – wie es bei mir der Fall war.

Der Persil Hygiene Spüler kam in einer 1 Liter Flasche zu mir. Es handelt sich hierbei um einen Zusatz, den ihr eurer Maschinenwäsche beifügt. Ähnlich wie ein Weichspüler. Er sorgt dafür, dass fast alle Bakterien (99,99%) auch bei geringer Waschtemperatur beseitigt werden. So ist garantiert, dass ab 15°C alles abgetötet wird, was normalerweise nur bei hohen Temperaturen stirbt. Und das ganze schonend zur Faser und deiner Haut. Um ehrlich zu sein, kann ich nicht mehr tun, als die Produktbeschreibung zusammenzufassen. Ich habe den Spüler bei meiner Wäsche verwendet (eine Verschlusskappe pro Ladung) und nichts schlechtes bemerkt. Der Geruch ist angenehm und auch die Bakterien werden – laut einem anderen TRND-Mitglied – gründlich beseitigt. Ich denke vorallem für Sportbekleidung und Stoffe, die von Kindern getragen und benutzt werden, ist das Produkt mehr als sinnvoll. Mehr Informationen findet ihr hier – die UVP liegt bei 3,79 Euro, was meiner Meinung nach ein stolzer Preis ist. Dabei reicht eine Flasche für etwa 11 Anwendungen.

Mit etwa 2,69 Euro ist das zweite Produkt nicht nur günstiger, sondern schmeckt auch um einiges besser. Mit der Dr. Oetker STEINOFEN TRADIZIONALE findet ihr seit Januar insgesamt sechs neue Pizzen im Tiefkühlregal. Warum sollte ich diese Pizza kaufen, wenn es schon fast jede Sorte gibt?! Das dachte ich mir am Anfang auch, schließlich gibt es genug Firmen, die versprechen, die knusprigste und leckerste italienische Pizza zu verkaufen. Im schlichten schwarzen Karton findet ihr folgende Sorten: Speziale, Salame, Tonno, Mozzarella, Diavola und Spinaci. Klingt nicht außergewöhnlich. Aber ich war sehr positiv überrascht. Am Belag wird nicht gespart und er schmeckt frisch. Am besten hat mir die STEINOFEN TRADIZIONALE Diavola gemundet! Und der Teig schmeckt köstlich würzig – direkt aus dem Steinofen. Wer mehr erfahren möchte, kann dies hier tun. Achtet bitte darauf, dass die Pizza nicht überall erhältlich ist. Selbst in Stuttgart musste ich in mehreren Läden schauen, bis ich alle Sorten ausprobieren konnte.

Disclaimer: Ich erhalte nichts für die Bewertung der Produkte. Deshalb habe ich versucht, sie neutral und ehrlich zu verfassen. Vorallem bei der Pizza kommt es auf den persönlichen Geschmack an 🙂 Aber wenn ihr mal wieder vor dem Tiefkühlregal steht, könnt ihr es ausprobieren. Viel falsch machen könnt ihr dabei nicht.

Menschen-Zappen

Heute morgen entdeckte ich die Mini-Dokumentation chat roulette von Casey Neistat. Sie beschreibt in etwa 6 Minuten einen Trend, der in letzter Zeit im Internet die Runde macht. Das Prinzip ist recht einfach. Man chattet mit wildfremden Menschen und überträgt dabei per Webcam eine Live-Aufnahme. Mittels Mausklick kann man jederzeit den Gesprächspartner wechseln.

Als ich zum ersten Mal dieses “Spielzeug” getestet habe, war ich schon etwas voreingenommen. Mich erinnerte die Idee stark an das typische Bild vom Videochat, bei dem perverse Männer versuchen, irgendwelche hilflosen kleinen Mädchen anzumachen. So unterschiedet Casey Neistat auch zwischen Männern, Frauen und Perversen, die man im Chat antrifft. Jedoch hatte ich das Glück, nur fast angezogene Menschen zu sehen. Die Gespräche sind sehr oberflächlich und gehen auch nur eine kurze Zeit. Dann macht es *zapp* und der Mensch auf der anderen Seite hat weiter geklickt. Irgendwie ein komisches Gefühl. Es ist wie im echten Leben, wenn man U-Bahn fährt. Man schaut durch den Wagon und springt von Gesicht zu Gesicht. Überlegt sich Geschichten zu den Personen und starrt dann wieder aus dem Fenster. Nur wird man bei Chat Roulette darüber informiert, wenn das Gegenüber sein Interesse verloren hat. Junge Schülerinnen, ein Opa, ein sehr behaarter Mann im Blaumann – all diese Menschen schauen einen kurz an und verabschieden sich wieder, ohne “Tschüss” zu sagen.

Warum aber nutzen trotzdem so viele Menschen diese Internetplattform. Vielleicht ist es einfach ein spannendes Gefühl, wenn man nicht weiß, wer einen gleich durch das winzige Fenster im Browser besuchen kommt. Woher die Person kommt. Wie sie aussieht und was sie sich verspricht. Es ist ein bisschen wie Blind-Dating. Nur wollen hier nicht alle einen Partner finden, sondern sich unterhalten. Mit fremden Menschen. Sie wollen aus dem bekannten Umfeld ausbrechen und suchen Kontakte im Netz. Man sieht kein Profil und kann sich somit nicht auf das Gespräch vorbereiten. Der erste Eindruck zählt. Mehr (leider) nicht. Es dauert eine Weile, bis ein Gespräch zu Stande kommt. Wir sprechen über unsere Berufe. Die Länder, aus denen wir kommen. Und fragen uns, warum wir eigentlich auf dieser Seite sind… 10 Minuten später verlasse ich die Seite.

Mir persönlich macht diese Entwicklung Angst. Zuerst präsentieren wir uns in ausführlichen Profilen. MySpace, StudiVZ und Facebook. In Twitter unterhalten wir uns mit der Wolke. Wer will, darf uns folgen. Unseren 140-Zeichen-Ergüssen zuhören. Sobald mich jemand nicht mehr interessiert, entfolge ich ihn. Hierbei geht es um den Inhalt, der mich entscheiden lässt, ob eine Person interessant ist. Bei Chat Roulette entscheide ich in viel kürzerer Zeit. Man sieht die Körperhaltung, das Gesicht und trifft eine Wahl. Und da man im Hinterkopf weiß, dass es noch mehr Menschen auf dieser Seite gibt, hat man keine Hemmungen, einfach weiter zu springen. Ich halte nicht viel von solchen schnellen Entscheidungen. Ich persönlich möchte Menschen lieber kennenlernen, bevor ich entscheide, was nun passiert. Möchte sehen, wie sie sich in unterschiedlichen Situationen verhalten. Ob sie ehrlich sind und was sie so handeln lässt, wie sie es tun.

Vielleicht sollten wir alle einen Gang zurückschrauben. Zuhören. Im Web und auf der Straße. Was bringen tausende Kontakte, wenn man oft den engsten Kreis an Freunden nicht richtig kennt…? Was bringt es, 2 Stunden auf einer Seite wie Chat Roulette zu verbringe, wenn man am Ende nur viele Gesichter mit deren Hobbys verknüpft hat? Oder ist das Ganze nur ein weiteres Werkzeug, um aus der eigenen Welt zu flüchten? Es sich leicht zu machen, indem man wildfremde Menschen beobachtet und anquatscht…?

Gedanken zu OnLive

OnLive ist ein Internetservice, der es dem Anwender ermöglicht, Spiele zu streamen. Hierfür benötigt er nur einen Breitbandanschluss und ein Abspielgerät. Dies kann ein handelsüblicher PC, ein Mac oder ein TV mit OnLive-Box sein. Das eigentliche Spiel läuft auf leistungsstarken Serverfarmen und wird in Fast-Echtzeit an den User geschickt.

Ich habe mir eine Präsentation angeschaut, die an der Columbia University gehalten wurde. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich gerne loswerden würde:

Wird man diesen Service nutzen, wenn man auch gerne unterwegs oder mit Freunden spielt? Für Einzelspieler, die daheim vor einem Gerät sitzen, klingt dieser Service sehr interessant. Doch was geschieht, wenn man auch in der Bahnspielen möchte, wo die Internetverbindung bzw. die Reaktionszeit zu langsam sein wird. In der Präsentation ist die Rede von 80ms Verzögerung. Dies ist nur möglich, wenn man sich um Umkreis von 1000 Meilen von einem Rechenzentrum befindet und zudem mehrere Internetprovider einen Vertrag mit OnLive geschlossen haben. Nur so kann ein flüssiges Spieleerlebnis garantiert werden. Darüber hinaus wird nicht ersichtlich, wie man im Netzwerk spielen kann. Früher hat man seinen Rechner auf eine LAN-Party genommen und konnte dann mit anderen spielen. Wie sieht das aus, wenn das Spiel in der Cloud läuft? Können sich beliebig viele einwählen?

Wie werden die Tarife aussehen? Es könnte sein, dass man einen monatlichen Vetrag zahlen muss und dann Zugriff auf alle Spiele hat. Doch wie werden dann die Einnahmen verteilt. Wird es vielleicht doch auf ein System herauslaufen, bei dem man im Spiel für Levels oder Ausrüstungsgegenstände bezahlen muss? Oder vielleicht sogar monatliche Gebühren für jedes einzelne Spiel entrichten muss? Ich denke, das Potenzial eines Online-Spiele-Services ist sehr hoch. Das kann bedeuten, dass der Betreiber aber auch die größte Summe einnehmen möchte, die der Anwender bereit ist zu zahlen.

Wie sieht es außerhalb der USA aus? Alle derzeitigen Pläne beziehen sich auf eine Realisierung in Amerika. Doch wie sieht es zum Beispiel in Europa aus. Sind die Kosten doch enorm, die für Rechenzentrum und Bandbreite bezahlt werden müssen. Desweiteren glaube ich, dass das Spielen zwischen den Kontinenten auf Grund der Verzögerung nicht gelingt.

Das alles sind Fragen, die mir noch im Kopf umherfliegen. Ansonsten finde ich das Konzept genial. Ich könnte auf meinem Mac aktuelle Spiele zocken und müsste nicht aufrüsten oder Geld für Spiele zahlen, die mir gar keinen Spaß machen. Die Vernetzung mit anderen Spielern ist einmalig und auch die Möglichkeiten für Publisher (Betas, Demos, etc.) sind groß. Fragt sich nur, wann dieser Service auch nach Deutschland kommt. Und wie er sich positioniert. Spielekonsolen wie die Wii oder das iPhone werden weiterhin eine Rolle spielen. Jedoch könnte ich mir vorstellen, dass Gelegenheitsspieler keine Konsole mehr kaufen, sondern die Spiele on demand verwenden wollen. Auch Independent Studios könnten sich den teuren Vertieb sparen und ihre Spiele auf solch einer Plattform anbieten. Ich bin gespannt 🙂