Aufgewacht. Die Sonne kratzt am Horizont, ein Hahn hat große Mühen den Ton zu halten und vor meinem Fenster ein Meer aus fremden Stimmen. Drehe mich in meinem viel zu kleinen Bett, während mir Lenas Artikel über das Reisen durch den Kopf geht. Frei sein. Genau so fühle ich mich im Moment. Nicht zu wissen was kommt. Nicht zu zu wissen wer bleibt.
Lange habe ich mit dem Gedanken gespielt ohne Begleitung in den Flieger zu steigen. Einfach weg. Hab kleine Städtereisen absolviert, doch für mehr fehlte der Mut. Also mussten mich Freunde anstubsen. Mich ins pulsierende Athen schickten, von wo ich zwei Wochen ohne Plan meinen Rucksack spazieren führte. Unzählige kleine Erinnerungen sollten hinzu kommen.
Hatte Angst vor der Stille. Sie hat eine unheimlich große Macht über mich – suchte dennoch die Konfrontation. Wechselte zwischen lauten Hostel ubd stummen Appartments. Saß mit strahlenden Augen inmitten Menschentrauben, bevor ich Stunden am Meer spazieren ging. Irgendwann legte sich die innere Hektik zur Ruhe. Stimmen im Kopf verstummten – nur eine blieb.
Ich mochte diesen Urlaub. Die Gespräche mit fremden Menschen. Eigenarten kennenlernen. Fremde und eigene. Doch werde ich kein einsamer Weltenbummler, denn hierfür fehlt mir Arbeit und Struktur. Aber auch bekannte Menschen, die mich umarmen. Mit mir sprechen und mir zuhören. Denn auch das ist Freiheit. Und es ist schön die Form der Freiheit wählen zu dürfen.