Sonnenlicht bricht in deinen Mundwinkeln. Zersplittert in Sekunden und regnet auf den nassen Grund. Mein Blick folgt den Scherben. Augenzucken. Wie lange du wohl schon dort stehst? Auf deinen Park herab blickst, der nach und nach sein Kleid verliert. Du hast mich nicht bemerkt. Glaube ich.
Gelbe Blätter sammeln sich in meiner Kapuze. Rote meiden mich. Haben die Hoffnung aufgegeben. Zu oft habe ich sie in meiner Hand zerdrückt. Eben genau so wie die Zweige unserer Beziehung. Wollte zu viel. Gab zu wenig. Glaube ich.
Spatzen vor deinen Füßen. Schauen neugierig empor. Du freundlich herab. Sie alle wollen bei dir verweilen. Manche gehen. Andere bleiben eine Weile. Ich war eines Tages geflohen. Hab meine weißen Nikes gebunden. Tür auf. Herz zu. Glaube ich.
Die Schuhe glänzen nicht mehr. Tragen Schmutz, Scham und Einsamkeit in ihren Falten. Hab dich oft gesucht. Dich nicht gefunden. Mich verloren. In Dunkelheit und Händen anderer. Wurde geschubst, bin tief gefallen und nun gelandet. Glaube ich.
Unbemerkt bin ich aufgestanden. Sonnenstrahlen kullern mir entgegen. Dein Duft in meiner Nase. Worte versammeln sich hinter meinen Lippen, die viel lieber deine verschließen wollen. Die Worte vernichten. Dafür etwas neues erschaffen. Mit dir. Glaube ich.
Bilder vor meinen Augen. Blitze, die mich blinzeln lassen. Will nicht wegschauen. Sehe uns. Im lila Licht meiner Zuflucht. Unser Haus. Risse durchziehen die Wände. Wir haben uns alles gesagt. Zu viel gedacht. Zu wenig gemacht. Gefühlssperrmüll zwischen meinem und deinem Körper. Alle Schaufeln gebrochen. Herzmeister im Urlaub. Glaube ich.
Berge zu tief. Ein Wir unerreichbar hoch. Steine treffen unsere Höhle. Der Boden bricht und meine graue Hülle stürzt zurück in ihren Ursprungsort. Augen auf. Zu spät. Ich rutsche auf den Scherben vor dir aus. Eine Hand greift nach dir. Die andere bleibt hängen. Im Gestern. Ein lauter Schrei. Zwei stumme Momente und drei Sekunden Augenkontakt. Ich sehe dich und erkenne mich. Abermals im Funkeln deiner viel zu großen Augen. “Darf ich…?” fragst du. “Willst du?” entgegne ich… Stillstand. Glaube ich.
Ich liege immer noch. Nun bei dir im Schlafzimmer. Augen geschlossen. Herz geöffnet. Und du neben mir. “Hast du mich vermisst?” höre ich. Ja…